Dieses Meisterwerk gilt als Vorläufer einer Trilogie von Don Winslow: Tage der Toten, dass Kartell und Jahre des Jägers. Wer diese Bücher noch nicht kennt sollte sie unbedingt lesen. Aber zunächst zu dem vorliegenden Werk. Es ist unglaublich hart, schnell und actionsreich. Nach einem Satz ist man bereits mitten in der Handlung die einen über die 280 Seiten nicht mehr loslässt. Man merkt dass der Autor tief in diese Materie, der West Coast Drogen Szene eingedrungen ist. Die Verhältnisse der kalifornischen mexikanischen Grenze mit ihrem Menschenhandel und Drogenschmuggel werden unglaublich hautnah an die Leserschaft herangetragen. Manchmal muss man tief durchatmen wenn es um Szenen geht die der Autor in lakonischer Sprache beschreibt, die aber durchaus blutige Hintergründe haben. Das Buch und die oben genannte Trilogie ist ein Muss für jeden Krimileser.
Don Winslow wurde 1953 in der Nacht zu Halloween in New York geboren. Seine Mutter, eine Bibliothekarin, und sein Vater, ehemaliger Offizier bei der Navy, bestärkten ihn schon früh in dem Wunsch, eines Tages Schriftsteller zu werden, vor allem die Geschichten, die sein Vater von der Marine zu erzählen hatte, beflügelten die Fantasie des Autors.
Das Sujet des Drogenhandels und der Mafia, das in vielen von Don Winslows Romanen eine Rolle spielt, lässt sich ebenso mit seinen Kindheitserfahrungen erklären: Seine Großmutter arbeitete Ende der 60er für den berüchtigten Mafiaboss Carlos Marcello, der den späteren Autor mehrere Male in sein Haus einlud.
Jeden Morgen um fünf setzt er sich an den Schreibtisch. Mittags läuft er sieben Meilen, in Gedanken immer noch bei seinen Figuren, um dann am Nachmittag weiterzuarbeiten. Winslow sagt von sich, dass er bislang nur fünf Tage durchgehalten habe, ohne zu schreiben. Es ist eine Sucht, die bis heute ein Werk hervorgebracht hat, dessen Qualität, Vielseitigkeit und Spannung Don Winslow zu einem der ganz Großen der zeitgenössischen Spannungsliteratur machen.
Don Winslow wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Krimi Preis (International) 2011 für „Tage der Toten“. Für die New York Times zählt Don Winslow zu den ganz großen amerikanischen Krimi-Autoren.
Don Winslow lebt mit seiner Frau und deren Sohn in Kalifornien.
Wenn du für den Mord an einem Hell’s Angel in einem Knast voller Mitglieder der Biker-Gang landest, hat das nur ein Gutes: Deine Haftstrafe wird kurz – endet dummerweise aber tödlich. Um diesem Schicksal zu entgehen, lässt sich der Kleinkriminelle Tim Kearny auf einen Deal mit der Drogen-Fahndung ein und schlüpft in die Rolle des legendären Surfers und Drogen-Schmugglers Bobby Z, der seit Jahren als verschollen gilt. Doch außer dessen 6-jährigem Sohn scheint niemand – wirklich niemand! – erfreut darüber zu sein, Bobby lebendig anzutreffen. Bald wird Tim von einem irren Killer-Kommando quer durch Kalifornien gejagt, an seiner Seite als einziger Verbündeter ein Kind, das ihn für seinen Vater hält.
Don Winslow, Bobby Z, Taschenbuch Droemer Verlag, Übersetzerin Judith Schwaab, 288 Seiten, ISBN: 978-3-426-30891-2, € 10,99