Eigentlich kennt es jeder mit eigenem Haushalt und eigener Küche irgendwo hinten im Küchenschrank warten kleine Gläschen, Tütchen oder Döschen mit irgendwelchen Gewürzen, Gewürzmischungen oder sogar Pasten, die man mal benutzt hat und jetzt darauf warten, wieder verwendet zu werden. Was meinen Sie, wie alt die sind. So und jetzt mal ganz ehrlich zu sich selbst, manche warten dort schon Jahre. Keine Panik, sie sind nicht alleine. Selbst ich als ehemaliger Profikoch und nun leidenschaftlicher Hobbykoch habe solche Gläschen und Döschen dastehen. Obwohl ich schon gut im Aufräumen bin, zumal ich in den letzten 10 Jahre zweimal umgezogen bin und gut Aufräumen konnte. Doch das eine oder andere blieb dann halt doch noch weiter stehen, weil ich mich nicht getraut habe es zu entsorgen. Obwohl es doch viel sinnvoller gewesen wäre. Gewürze werden selten schlecht, höchsten Motten könnten sich davon angezogen fühlen. Aber außer Salz und Schärfe verlieren die Gewürze nur ihre Aromen und sind damit nutzlos. Also haben sie Mut: Weg damit. Warum gebe ich ihnen diesen Hinweis. Ich möchte ihnen zu mehr Qualität in ihrer Küche verhelfen und ihnen dazu das Buch von Elisabeth Engler empfehlen: „Gewürze selbst machen“. Auch wenn es heute einfach ist, interessante Gewürze, Gewürzmischungen, Pasten und Salzmischungen für jedes entsprechende Gericht teuer einzukaufen, wird es für sie eine besondere Freude werden, mit selbstgemachten Würzmischungen ihrer Gerichte entsprechend zu aromatisieren. Und wenn sie ihre selbstgemachten Gewürze schön verpacken, können sie sie als Gastgeschenk mitnehmen. Auf jeden Fall immer ein Erfolg, etwas persönliches Selbstgemachtes zu überreichen. Ein Wort zu den vermeintlichen teuren Gewürzen im Regal. Gewürze und Salze sind, wenn man es genau berechnet, bis auf Safran, preiswert. Erstens möchten sie Qualität haben und keine alten Gewürze. Zweitens, wenn man die benötigte Menge für ein Gericht berechnet kommt man in den Promillebereich gegenüber dem Einkaufspreis. Lassen sie sich nicht durch irgendeinen Preis abschrecken. Sie werden die Qualität schmecken. Oder sie machen sich die Gewürzmischungen selbst wie Elisabeth Engler es in ihrem Buch vormacht.
Elisabeth Engler war früher Antiquarin und Buchhändlerin. Bereits 2006 veröffentlichte sie ihr erstes Kochbuch. 2013 zog der erste Thermomix in ihrer Küche ein. Das war der Beginn einer ganzen Serie von Thermomix-Kochbüchern „Marmelade, Gelees und Chutneys“, „Limonade, Sirup und Slush“ oder „Weihnachtsgebäck“. Weitere Bibliographien sind „Essige und Shrubs selbstgemacht“ und „Dörren und Trocken für Einsteiger“. Jetzt das neuste Werk von Elisabeth Engler „Gewürze selbst machen“.
Als Koch war ich es gewohnt schon einige Würzzutaten im Mörser zu zerkleinern und dem Gericht beizugeben oder man hat einen Gewürzbeutel gemacht, den man dann mit in den Fond beigab. Das hatte den Vorteil, man konnte die Intensität der Aromen wunderbar steuern. Je nachdem, was man erreichen wollte, blieb das Säckchen länger oder kürzer drin. Nun kommt Frau Engler mit der wunderbaren Idee, doch Würzmischungen für den Hausgebrauch in so kleinen Megen herzustellen, dass sie nicht aufwendig zu dem jeweiligen Gericht hergestellt werden müssen, man hat sie parat, aber auch in so kleinen Mengen, dass sie auch verbraucht werden. Die Rezeptvorschläge von Elisabeth Engler sind leicht nachvollziehbar. Das Buch fängt mit verschiedenen Salzmischungen an, von Rosmarin-Knoblauchsalz bis hin zu teurem Trüffelsalz. Weiter geht es mit interessanten Gewürzmischungen wie Garam Masala oder Pfefferkuchengewürz selbstgemacht. Eine eigene Rubrik gibt es für Rubs. Der Begriff stammt aus dem englischen und bedeutet rubben – einreiben. Es gehört heute zur Grillküche, dass man das Fleisch vorher mit trockenen Gewürzen einreibt. Das ergibt eine besondere Kruste. Elisabeth Engler bleibt nicht nur bei den trockenen Gewürzen. Die Würzpasten dürfen nicht fehlen. Von der indischen Gewürzbutter bis zur Roten Chilipaste. Hier hat mir besonders die selbst hergestellte Gemüsepaste gefallen. Die krönt jede Suppe und rundet jedes Gemüse ab. Die sollte in keiner Küche fehlen. Und wie schon erwähnt, sind ihre selbstgemachten Gewürze ein Hingucker und Gesprächsthema, wenn sie diese zusätzlich auf den Tisch mit platzieren oder als Gastgeschenk als persönliches Mitbringsel überreichen.
Viel Spaß mit diesen Anleitungen.
Elisabeth Engler: Gewürze selbst machen, Über 50 Rezepte für Kräutersalz, Würzmischungen und Marinaden, Verlag: riva, Taschenbuch, ISBN: 978-3-7423-1641-7, € 9,99