Dieses Buch ist ein Science-Fiction Roman, der in naher Zukunft spielt. Der Autor ruft bei der Leserschaft Bilder hervor, die ihr aus den Medien kennt. Wir wissen alle, dass unser Elektronikschrott in Afrika zerlegt und sortiert wird. Es gibt aber auch in China in der Stadt Guiyu eines der weltweit größten Recycling Zentren der Welt. Hier arbeiten Menschen ohne Schutz für sich selbst und der Umwelt. Es müssen grauenhafte Zustände herrschen. Die Umweltzerstörung muss dramatisch sein. Dies alles problematisiert der Autor mit den Menschenrechten, die hier mit Füßen getreten werden. Es ist dem Autor zu danken, dass er mit seinem Roman auf diese Zustände aufmerksam gemacht hat. Der Roman ist spannend und hoch intelligent.
Qiufan Chen stammt aus Shantou in der chinesischen Provinz Guangdong. Er hat bereits über dreißig Kurzgeschichten auf Chinesisch und auf Englisch veröffentlicht. Sein Debütroman »Die Siliziuminsel« erschien 2013 auf Chinesisch und wurde von Ken Liu, dem Übersetzer Cixin Lius, ins Englische übertragen. Qiufan Chen wurde mit dem Taiwan Dragon Fantasy Award, dem Galaxy Award sowie dem chinesischen Nebula Award ausgezeichnet. Er lebt in Beijing.
Auf der Siliziuminsel im Südwesten Chinas wird der Elektronikschrott der ganzen Welt recycelt. Inmitten von giftigen Dämpfen und verseuchter Hardware suchen die Müllmenschen nach Verwertbarem. Als eines Tages eine amerikanische Firma die Siliziuminsel modernisieren will, wird das labile Gleichgewicht zwischen den chinesischen Behörden, mächtigen Mafiaclans und internationaler Machtpolitik gestört. Arme und Reiche, Chinesen und Ausländer finden sich in einem Krieg um die letzte Ressource der nahen Zukunft wieder – den Menschen.
Qiufan Chen: Die Siliziuminsel, Roman, Heyne Verlag, aus dem Chinesischen von Marc Hermann, Originaltitel: 荒潮 (Huang chao), Paperback , Klappenbroschur, 480 Seiten, ISBN: 978-3-453-31922-6, € 16,99