Eigentlich schon erwartet. Jetzt ist er da, der siebte Band der erfolgreichen Ostfrieslandkrimiserie von der Erfolgsautorin Elke Nansen „Tödliches Wangerooge“. Wer noch kein Fan von Elke Nansen ist und mit diesem Krimi einsteigt, wird sich garantiert noch die Vorgängerbücher besorgen. Was ich auch nur empfehlen kann. Zwar ist jeder Band für sich abgeschlossen, doch läuft durch alle ein roter Faden mit, von dem Ermittlerduo Richard Faber, Rike Waatstedt und Opa Knut, sowie dem ganzen Team vom Emder Kommissariat. Gekonnt ist Elke Nansen eine dramatische Inszenierung gelungen mit einer großen Tragik des Gewesenen. Wofür man selbst Verständnis findet.
Elke Nansen schreibt unter einem Pseudonym. Sie hat lange Zeit in Verden an der Aller gelebt. Sie sagt von sich selbst, dass sie die Nordsee liebt. Das Meer mit den Gezeiten Ebbe und Flut, die unendliche Weite, die herrlichen friesischen Charaktere, mit dem rauen Charme. Dieses alles regt ihre Fantasie an und motiviert sie zum Schreiben. Besonders angetan ist die leidenschaftliche Taucherin von den Ostfriesischen Insel, die sie schon alle besucht hat.
Der liebenswerte und immer mit weltmännischen Ratschlägen behaftete Opa Knut bekommt von seiner Enkelin und dem ganzen Emdener Kollegenteam zum 76. Geburtstag einen Urlaub auf Wangerooge geschenkt. Auch wenn er das für rausgeschmissenes Geld empfindet „ Dat is ja en verdrehten Kraam. Dat aver en mooi Stück Geld köst!, tritt er die Reise trotzdem an. Die Enkelin Rike Waatstedt und ihr Freund Faber reisen für ein Wochenende hinterher. Die Erwartung einen gelangweilten Ostfriesen zu begegnen, steht Opa Knut völlig neu eingekleidet als Sommerurlauber mit heller Hose, weißem Hemd und Sommerhut, anstatt der Kapitänsmütze vor ihnen. Zum Abendessen will Opa Knut den Grund für seine positive Veränderung vorstellen. Rena, eine elegante Dame in seinem Alter. Leider erscheint sie nicht. In ihrem besagten Hotel kennt man sie nicht. Ist sie eine Betrügerin. Worauf ist Opa Knut da reingefallen? Am nächsten Tag wird Rena am Strand tot aufgefunden. Zuerst sieht alles nach einem normalen Tod durch Ertrinken aus. Doch Dr. Schorlau, der Pathologe stellt schnell fest, dass der Tod durch eine Überdosis eines Herzmittels gekommen ist.
Man würde nie Opa Knut mit so einer Tat in Verbindung bringen. Doch wer hat Renata von Wintershausen aus altem deutschem Adel das angetan? Alle Indizien führen plötzlich zu Knut. Schaffen es Rike Waastedt und Richard Faber ihn aus diesem Fall rauszuhalten, obwohl sie wegen Befangenheit von diesem Fall abgezogen werden. Es wird ihr emotionalster Fall. Gut, dass wenigstens das Team hinter ihnen steht.
Elke Nansen hat in diesem Krimi sich zweier Zeiten bedient. Das Geschehene im jetzt und eine Geschichte aus den 70iger Jahren, die auf Tatsachen beruht. Gut recherchiert und klärt auch Einiges auf. Beide sind für sich spannungsgeladen geschrieben und man ist versucht erst mal eine davon weiter zu lesen. Was haben die beiden Geschichten mit einander zu tun? Findet Faber darin eventuell das Motiv? Obwohl es außer Knut einen Tatverdächtigen gibt, den Stiefbruder von Renata, arbeitet das Team zum Teil unerlaubt weiter.
Frau Nansens Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Der Krimi ist schlüssig und gut nachvollziehbar. Eine besondere Freude bereiten einem die sehr guten Beschreibungen der Orte und Gegenden. Ostfrieslandkenner finden alles wieder und Neue Leser können diesen Krimi als Reiseführer nutzen.
Für die, die jetzt die anderen Bücher der Ostfrieslandkrimis haben möchten: Bisher erschienen:
„Tödliches Krummhörn“, „Tödliches Leyhörn“, „Tödliches Ostfriesland“, „Tödliches Pilsum“, „Tödliches Rysum“, „Tödliches Campen“, „Tödliches Wangerooge“
Tödliches Wangerooge, Elke Nansen, Klarant Verlag, Taschenbuch, Seiten 193, ISBN: 9-783965-860773, Taschenbuch € 11,99, E-Book:€ 3,99