Golden Twenties, Film Rezension von Lutz Reigber

Die Biographie der heutigen Jugend

Sophie Kluges Langfilmdebüt handelt von der 25jährigen Ava, die nach erfolgreichem Abschluss ihres Studiums nicht recht weiß, wie es weiter gehen soll. Erst mal zieht sie zu ihrer beschäftigten Mutter. Ihr Kinderzimmer ist zur Abstellkammer degradiert und sie muss sich nun den Raum mit dem nicht benutzten dominanten Crosstrainer teilen.  Die Mutter kommt erst nach Tagen wieder mit ihrer neusten Errungenschaft, ein Lover, der vom Alter her eher zu Ava passen würde. Die Jobsuche zeigt sich wenig erfolgversprechend. Ohne Praktikum keine Stelle. Und zur Krönung der Ironie: Kommen sie doch wieder, wenn sie mehr Erfahrung gesammelt haben. Zusätzlich muss sich Ava mit den Problemen der ehemals besten Freundin abgeben, obwohl sie selbst sich noch nicht gefunden hat. Gott sei Dank bekommt sie eine Hospitanten-Stelle am Theater. Erträgt stoisch die Marotten von Regisseur, Assistentin und Schauspieler. Gleichzeitig erfreut sie sich an dem Interesse des jungen Schauspieler.

 

Für das Cast mit Henriette Confurius ein besonderes Lob und der Regisseurin Sophie Kluge, wie gefühlvoll sie ihre Protagonistin durch dieses Spiel geleitet hat.

Die Rolle scheint Henriette Confurius wie auf dem Leib geschnitten. Ihre sanfte, zurückhaltende Art, mit wenigen Dialogen. Mit großartigen Nahaufnahmen von der ausdruckstarken Henriette/Ava.

 

Den Bildern von der chaotischen Großstadtwohnung und Stadtleben und  ihren Personen. Den Problemen von Beziehungen zu dem umgedrehten Handel des Gesagten.

 

Ein gefühlvoller, ausdruckstarker Film, der in den Details brilliert. Ein Film auf den man sich erst mal einlassen muss. Mit sehr guter Besetzung in allen Rollen. Getragen von der hervorragenden Henriette Confurius.

 

Besonders Empfehlenswert

Regie:                         Sophie Kluge

Drehbuch:                  Sophie Kluge

Darsteller:                  Henriette Confurius, Inga Busch, Max Krause,

Ulrike Arnold Lina Habicht, Volker Meyer-Dabisch,

Seyneb Saleh, Michael R. Scholze, Hanna Hilsdorf,

Franziska Machens

Kamera:                      Reinhold Vorschneider

Schnitt:                       Katja Dringenberg

Länge:                        91 Minuten

Produktion:                BerghausWöbke Filmproduktion, Amerikafilm GmbH,

FOX International Produktions GmbH