Nach dem Roman von Guy de Maupassants „ Une Vie“ Von Stéphanie Brize. Mit Judith Chemla, Jean-Pierre Damrroussin, Yolande Moreau. Genre Drama
Produktionsländer Frankreich, Belgien
Eine Filmrezension von Lutz Reigber
Im Frankreich des frühen 19. Jahrhunderts kämpft die junge Landadelige Jeanne (Judith Chemla) mit antiquierten Ansichten und opressiven Einstellungen gegenüber dem weiblichen Geschlecht. Als die junge Frau aus der Klosterschule zu ihrer Familie zurückkehrt, führt sie zunächst ein glückliches Leben mit ihrem Vater Baron Siomon-Jacque Le Perthuis des Vauds (Jean –Pierre Darroussin) und ihrer Mutter Adélaide (Yolande Moreau). Bald heiratet Jeanne den staatlichen Vicomte Julien de Lamare ( Swann Arlaud), obwohl dieser aus einer Familie stammt, die durch Spielschulden des Vaters verarmt ist.
Doch schnell muss Jeanne feststellen, dass das Eheleben mit Julien bedrückend ist und deutlich weniger romantisch, als sie es sich ausgemalt hat. Schon bald wird ihre Liebe von Alltagssorgen, Untreue und Tragik überschattet. Stéphanie Brize hat mit der sehr guten Judith Chemla, die die Rolle der Jeanne hervorragend darstellt, eine Bestbesetzung erreicht.
Ebenso ist es Stéphanie Brize gelungen die Lebens- und Gefühlphasen mit Bildern der vier Jahreszeiten in Bildern zu belegen, so dass sowohl die Gefühlswelt intensiviert wird und der zeitliche Weitergang einfühlsam sichtbar dargestellt.
Eine eigenwillige Adaption des berühmten Romans von Guy de Maupassants „ Une Vie“ erzählt Stéphanie Brize mit großer Intensität die zeitlose Geschichte einer jungen Frau bis ins Alter auf der Flucht vor der Lüge, der Beeinflussung und immer auf der Suche nach der Liebe. Ein Film auf dem man sich am Anfang einstellen muss, doch wenn man dabei ist, lebt man dieses Drama mit.
Die Szenenfotos wurden freundlicherweise von Filmpresse Meuser, Frankfurt am Main zur Verfügung gestellt. (Produktion/Verleih Canal+).