Authentizität, selbst erlebt oder auch von Erzählern übermittelt, machen Bücher bei der Leserschaft besonders eingängig. Das vorliegende Buch ist dafür ein Paradebeispiel. Der Kriminalfall spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Der sogenannte „Totenwinter“ 1947 im Ruhrgebiet spielt die Hauptrolle,in der es für die Menschen um das blanke Überleben ging. In dieser Nachkriegszeit kam praktisch alles zum Stillstand. Wie festgefroren waren Menschen und das wirtschaftliche Leben. Es war geprägt von der Beschaffung von Nahrung und Heizmaterial. Schwarzmarkt und Kohleklau waren angesagt und ging durch die gesamte Gesellschaft. Wir, die nach Kriegsgeneration, können dies aus schwacher eigener Erinnerung nachvollziehen. Das Buch macht uns aber bewusst wie es ist in einer solchen Situation zu sein. Dabei gehen meine Gedanken zu den Menschen im Winter, der jetzt in der Ukraine herrscht. Der Kriminalfall dreht sich um Schwarzmarktgeschäfte und um Regelungen der Produktionsmittel in der Stahlwirtschaft. Ein Buch, das unter die Haut geht. Weiterlesen