Gastrezension: Dr. Ulrike Bolte
In seiner umfassenden Monografie über Paula Modersohn-Becker legt der Kunsthistoriker Uwe Schneede sein Gewicht auf ihre Stellung als Überwinderin des Impressionismus und Vorhut der expressionistischen Avantgarde. Zusammenfassend beschreibt Schneede Paula Modersohn-Becker als „Einzelgängerin und zugleich als Teil des Pariser Aufbruchs in die Moderne, die beharrlich ihren Weg ging, sich nicht um ein mögliches Publikum scherte.“ Sie suchte „formale inhaltliche Möglichkeiten für eine eigengesetzliche, stets figurative Malerei, erprobte stilistisch die malerischen Mittel ihrer Zeit und bildete eine eigene Ikonographie heraus“ und brach damit eigensinnig in die Moderne auf. Die gut lesbare Monographie verquickt geschickt Paula Modersohn-Beckers Leben und Werk mit ihrer Zeit und den künstlerischen Strömungen. Äußerst lesenswert und eine gute Ergänzung zur Ausstellung über Paula Modersohn-Becker in der Frankfurter Schirn, deren Katalog hier leider nicht mit berücksichtigt werden konnte. Weiterlesen