Die in den Jahren 2003 bis 2021 entstandenen Essays von Antje Rávik Strubel, die zum Teil an anderer Stelle publiziert wurden, sind ein Festmahl für alle Freunde der Sprache. Präzise, poetisch, aufklärerisch formuliert, persönlich, wenn nötig, den Finger in die Wunde legend, wie in »Scham« oder kämpferisch, wenn Strubel über Ungerechtigkeiten schreibt: „Von diesem Unterschied leitet sich nicht nur die Bewertung von Inhalt und Ästhetik ab, sondern auch die Entlohnung (laut einer Studie der Künstlersozialkasse von 2017 verdienen männliche Schriftsteller im Durchschnitt doppelt so viel wie ich – unabhängig davon, ob sie Schrott oder hot schreiben). Vom ‚Fräuleinwunder‘ werden Sie gehört haben; von einem ‚Buben- oder Knabenwunder‘ sicherlich nicht.“. Und obwohl es runtergeht wie Öl, ist die Kost nicht leicht verdaulich. Die Essays wie »Die große Weiterlesen