Schlagwort: Alte Rezepte neu aufgelegt

Oliver Pötsch, Das Kochbuch der Henkerstochter

Oliver Pötsch bekannt durch seine Historienromane, zuletzt „Die Henkerstochter und die Schwarze Madonna“ und nun dazu sein Kochbuch „Das Kochbuch der Henkers-tochter“. Keine Angst, es geht nicht um das letzte Mahl für den Delinquenten. Henker oder Scharfrichter galt im Mittelalter als Beruf und dieser musste sogar vor anderen Scharfrichtern sein Meisterstück abliefern. Hört sich sehr makaber an, aus unserer Sicht war es sicherlich auch so. Versuchen wir es auf die damalige Zeit zu schieben. Obwohl der Scharfrichter ein anerkannter Beruf war, gehörte dieser Personenkreis doch zu den nicht gern gesehen Mitbürgern. In der Kirche mussten sie in der hintersten Ecke sitzen und im Wirtshaus in der dunkelsten Ecke, meist in der Nähe des Aborts. Ebenso galten sie nicht unbedingt als sesshaft, man wanderte in die Orte, indem Aufträge oder Anstellungen zu erwarten waren. Diese Reise oder Wandertätigkeit brachte es mit, dass die Familien aus den verschiedenen Regionen die spezifischen Gerichte mitgebracht haben. Und wenn es sich ergab, dass eine schöne Henkerstochter in einen neuen Ort kam, hat sich schon der eine oder andere Jüngling drin verguckt. Sowie Heinrich Heine zu seiner ersten großen Liebe zum roten Sefchen, der Tochter des Scharfrichters. Und wenn diese dann noch Kochen konnte, war es um den Jüngling geschehen.

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