
Die Fremde in meinem Haus von JP Delaney
Ich habe immer eine Freude an Büchern, die ein besonderes Thema behandeln und wenn das Thema in einem spannenden, mitreißenden Roman verpackt ist, bleibt es auch umso besser in Erinnerung. Man erzählt darüber, mit der Frau, Freunden, weil man so begeistert von den Informationen ist. Was eventuell dazu passiert ist oder wie die Behörden reagieren und die Gesetzgebung ist. Gerade, wenn diese einem unverständlich erscheinen. JP Delaney, der Autor von dem Weltbestseller „The Girl before“ hat sich an ein sehr interessantes Thema gewagt und aus allen Seiten dargestellt.
Autorenfoto: Copyright ® Dirk Lindner
JP Delaney wurde mit seinem ersten Thriller „The Girl before“ weltweit zum Star: Der Roman erschien in 45 Ländern und stand an der Spitze der internationalen Bestsellerlisten. Seitdem setzt JP Delaney mit seinen genialen Ideen und rasanten Romanen neue Standards im Thriller-Genre.
Wie schlimm muss eine Lage, Situation sein, wie verzweifelt muss eine junge Frau sein, wie aussichtslos muss die Zukunft einem vorkommen, wenn eine Frau beschließt, das eigene Kind, gerade entbunden, zur Adoption frei zugeben. Wie fühlt es sich an, das eigene Fleisch und Blut in der Babyklappe zurückzulassen. Wie heruntergekommen, wie abgerutscht, abgedriftet oder unfähig muss man sein, wenn die Ämter und die Richter/innen um das Kindeswohl entscheiden und das eigene Kind wegnehmen und einen drängen das Kind, für eine bessere Zukunft, zur Adoption freizugeben. Welche Gedanken gehen einem kinderlosen Ehepaar durch den Kopf, wenn man nach allen Versuchen und Therapien trotzdem kinderlos bleibt und den Kinderwunsch sich doch endlich mit einer Adoption zu erfüllen. Wo kommt das Kind her? Wie und wer sind die Eltern? Ist eine gewisse Vorbildung/Intelligenz, Figur durch die Eltern gegeben? Was passiert, wenn man mit der Erziehung nicht zurechtkommt, gerade in der Pubertät? Bleibt es bei uns oder will es später die leiblichen Eltern sehen und zurück? Werden wir das fremde Kind genauso lieben, wie ein eigenes?
Es ist die zweite Chance, auf die du so lange gewartet hast. Hallo Susie. Ich heiße Anna Mulcahy, aber mein Geburtsname ist Sky Jukes. Ich bin fünfzehn Jahre alt. Wenn du am 6. März 2007, um etwa fünf Uhr nachmittags in der Klinik St George´s ein Mädchen geboren hast, das später adoptiert wurde – könnten wir uns dann mal treffen?
Ich glaube, dass du meine leibliche Mutter bist. Viele Grüße Anna. P.S. Ich bin schrecklich unglücklich. Wie muss sich eine leibliche Mutter fühlen, so etwas zu lesen? Macht man nicht alles, um seinem Kind zu helfen? JP Delaney hat das Thema Adoption sehr gekonnt aus Sicht der einzelnen betroffen Personen beschrieben. Man bekommt immer die Empfindungen und Sichtweisen aus der jeweiligen Situation beschrieben. Mit allen Fehlern, die man begeht, ob Eltern, leibliche Eltern und Anna dazwischen. Mit Wiedergutmachungsbemühungen, Rechtsansprüchen der Adoptionseltern, Gesetzen und ist man nicht ein Spielball mit Falschaussagen, Ultimaten und Forderungen des Kindes? Dieses Buch liest sich so real, dass man geneigt ist zu sagen, das kann JP Delaney nur selbst erlebt haben. Nicht nur die spannende Erzählung machen das Buch so interessant, das Thema Adoption, sondern auch die Beschreibungen für die Vor-aussetzungen einer Adoption und ab wann ein Kind zum Kindeswohl einer Mutter weggenommen wird, etc. Sehr aufschlussreich.
Wie hat Claire Douglas es beschrieben: „Spannend vom Anfang bis zum Ende – ich konnte die Seiten nicht schnell genug umblättern!“ Ich stimme dem vollkommen zu. Genießen sie diese spannende und trotzdem informative Lektüre.
Die Fremde in meinem Haus, JP Delaney, Pengium, ISBN: 978-3-382-60288-0, Taschenbuch, Seiten 384, € 16,00.