Calle Kocht, Omas schnelle Küche, Lieblingsgerichte ohne Schnickschnack

Das ist ein Buch für mich. Es spricht mir aus der Seele. Lieblingsrezepte ohne Schnickschnack. Zu ihrer Information, auch ich bin ausgebildeter Koch und wenn ich das Bild von Carl-Michael Hofmann in diesem Buch anschaue, müssten wir in etwa ein Jahrgang sein. Beide müssten wir zur gleichen Zeit in der Ausbildung gewesen sein. Die Nouvelle cuisine kam wenig später. Also die richtig gute Landhausküche gelernt.  Nach der Ausbildung habe ich dann gleich in den angesagtesten Restaurants mit Nouvelle cuisine meine Ausbildung erweitert. Aufgrund dieser Referenzen bin ich in jungen Jahren Küchenchef geworden. Natürlich wollte ich zu den großen dazu gehören. Natürlich war ich kreativ und innovativ. Die Nouvelle cuisine war der Aufbruch und die Weiterentwicklung zur heutigen Feinschmeckerküche. Zwar originell, ob es immer schmeckt?

Autorenfoto: Copyright ® Sascha Koglin

Carl-Michael Hofmann, Jahrgang 1962 wurde in einem Landgasthof geboren, so war sein Lebensweg schon früh vorbestimmt. Der geprüfte Küchenmeister hat sich den traditionellen Rezepten verschrieben und bewahrt diese vor dem Vergessen. Er vermittelt seit vielen Jahren in Kochkursen den Spaß am Kochen.  Nicht kompliziert, nicht mit zig Zutaten, einfach nachzuvollziehen, dafür geschmackvoll.

Ich war damals Küchenchef in Norddeutschland. Meine Kreativität habe ich dann an bekannten norddeutschen Gerichten ausprobiert, Labskaussuppe, Grünkohlsuppe, Curry- und Tomateneis, etc. Es war alles essbar. Zum Teil mit Aha – Effekt. Doch es fehlte etwas. Warum haben die Gäste es nicht wieder bestellt? Dann bin ich zu den Gerichten meiner Großmutter und Mutter gegangen. Was haben sie gekocht? Warum haben sie nie eine Möhrencreme- oder Kohlrabicremesuppe gekocht. Das Gemüse wuchs doch genauso wie Blumenkohl, Sellerie oder Spargel im Garten. Ich sag es ihnen, weil Möhren allein keine Suppe hergeben. Heute benutzen die Köche Ingwer als Geschmacksverstärker. Ebenso bei Kürbis. Und Kohlrabi hat die Angewohnheit, wenn er zu lange fertig gegart steht, verliert er an Geschmack. Und jetzt zu Calle Kocht. „Omas schnelle Küche“. Besser ist der Zusatztitel „Lieblingsgerichte ohne Schnickschnack“. Calle sorgt dafür, dass die Rezepte seiner Kindheit von seiner Oma nicht in Vergessenheit geraten. Diese Küche ist die bessere Alternative zu den Fastfood-Läden oder den Fertig-, Frostgerichten aus dem Supermarkt. Zwar schnell, vermitteln aber nicht das Wohlgefühl, die Liebe beim Kochen. Selbst gekocht, selbst abgeschmeckt und in Gesellschaft, ob Familie oder Gästen gegessen. Dann das Lob und die Anerkennung, sogar Bewunderung für das Selbstvertrauen, das selbst Gemachte zu servieren. Die Rezepte von Calles Oma sind einfach, sehr gut nachzuvollziehen, ohne zusätzlichen Einkaufsaufwand nach Spezialitäten und besonderen Gewürzen und schnell zubereitet. Einzig die Rezepte mit Rindfleisch könnten doch etwas länger dauern, bis das Fleisch gar ist. Gönnen sie sich Omas schnelle Küche. Lieblingsgerichte mit einem Geschmack, der hängen bleibt. Herzliche Grüße an die Oma. Sorry, auch an Opa. Heute kochen erwiesen mehr Männer als Frauen. Demnächst heißt es dann Opas Lieblingsgerichte!

Omas schnelle Küche, Calle Kocht, riva, ISBN: 978-3-7423-2320-0, Gebundenes Buch, Seiten 124, € 19,00.

 

 

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