Ok, ich bin etwas voreingenommen. Als Fan von kulinarischen Krimis, ob es in bestimmten Weinregionen und dort die Weine und Winzerbeschrieben werden, oder Kommissare, die gerne selber Kochen oder Essengehen, dazu ein spannender Krimi, dann bin ich garantiert dabei. Da fallen mir die Rezensionen besonders leicht. Nun bin ich besonders voreingenommen. „Chez Luc Aquitaine“, Frankreichs Südwesten, das Aquitaine von der spanischen Grenze dem Baskenland, Saint-Jean-de-Luz über Biarritz, Eugenie-le-Bain, Bordeaux mit seinen unterschiedlichen Weinanbaugebieten, bis hin zur Gironde Mündung, Soulac-sur-Mer für mich ein Déjà-vu. Etwas falsch ausgedrückt. Keine Erinnerungstäuschung. Nein persönlich Erlebtes. Vorab aber zum Autor.
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Alexander Oetker, Sohn einer Romanistin, geboren in der ehemaligen DDR. Mit der Öffnung ist die Reisefreiheit gekommen und von da an schlägt sein Herz für die Marseillaise. Als Frankreichkorrespondent berichtet er immer noch aus Paris und schreibt an den französischsten Krimis ihrer Art. Zusätzlich ist er Kolumnist für den Feinschmecker. Mit Commissaire Luc Verlain ist er zum Bestsellerautor avanciert. Zu seinen Krimis hatte er die Idee zu diesem informativen kulinarischen Kochbuch-Reiseführer.
Meine Voreingenommenheit zur Aquitaine. Nach meiner Ausbildung zum Koch, wollte ich unbedingt in Frankreich bei den besten Köchen meine Lehre vervollständigen. Unbedingt wollte ich zu dem damals angesagtesten Koch Michel Guèrard in Eugenie-le-bain. Ich bin persönlich dort hingereist. Leider gab es eine Absage. Hängen geblieben bin ich dann in Hossegor in einem kleinen Restaurant. Es war Frankreich pur. Sowohl kulinarisch wie auch das Savoir-vivre. Alexander Oetkers Krimis spielen sich genau in dieser Region ab. Zu diesen hochspannenden Krimis hatte Alexander Oetker die Idee doch mal einen kulinarischen Kochbuch-Reiseführer herauszugeben. Commissaire Luc Verlain kocht gar nicht gerne, er geht lieber Genießen. So hat sich Alexander Oetker mit seinem Team aufgemacht, die 25 spannendsten Köche der Region, vom Sternekoch, Gourmetkoch, Bistro oder einfachen Familienbetrieb aufzusuchen, dort zu Essen und sich die liebsten oder geheimsten Rezepte geben zu lassen. Die Rezepte sind nicht nur eine Augenweide, sie lassen sich auch gut nachvollziehen. Allerbeste französische Küche mit dem Flair des Savoir-vivre. Alexander Oetker beließ es nicht nur bei den Gourmettempeln. Es fehlt keine Beschreibung der Dörfer und Strände. Sogar ein Besuch bei einer Schäferin auf 2000 Meter Höhe, einem Austernzüchter mit Ambitionen nach Hollywood oder einem Bäcker, der in einer alten Wassermühle sein Mehl selbst malt. Ein ganz besonderer kulinarisch, wie informativer Kochbuch-Reiseführer ins Aquitaine, auf den Spuren von Alexander Oetkers Protagonisten Commissaire Luc Verlain. Auszug aus der Einleitung von Alexander Oetker: „Liebe“ Sehnsucht nach dem Heimatland des Savoir-vivre – Frankreich! Oder wie schön, dass junge Köche in Frankreich nicht immer die Welt erfinden wollen, sondern die traditionellen Produkte mit Liebe und Können in die Zukunft tragen.
Alexander Oetker, Chez Luc Aquitaine, Hoffmann und Campe, ISBN: 978-3-455-01345-8, Gebundenes Buch, Seiten: 383, Preis: € 38,00