Sonia Purnell, Eine gefährliche Frau, Die Geschichte von Virginia Hall, der meistgesuchten Spionin des zweiten Weltkrieges

Eine Rezension zu schreiben ist immer eine Herausforderung! Mit eigenen Worten das Wichtigste zu formulieren und doch nicht zu viel preiszugeben. Jetzt liegt mir das Buch von Sonia Purnell auf dem Schreibtisch, auf der Rückseite nur ein sehr kurzer Text: Virginia Hall: Eine mutige Frau kämpft allen Widerständen zum Trotz gegen Nazideutschland und für die Freiheit. Darunter: „Herausragend – so spannend wie ein Thriller. Man kann dieses Buch kaum aus der Hand legen“.

New York Times. The Book of the The Year: Amazon – New York Public Library – Seattle Times – Washington Independent Review of Books – Minneapolis Star Tribune – BookBrowse – Spectator – Times of London. Muss man da noch eine Rezension schreiben?

Sonia Purnell ist preisgekrönte britische Sachbuchautorin und Journalistin, die für „The Telegraph“ und „Sunday Times“ gearbeitet hat. Ihre Biografien unter anderem über Clementine Churchill begeisterten Lesepublikum und Kritiker gleichermaßen. Für „Eine gefährliche Frau“ wurde sie mit dem renommierten Plutarch Award für die beste Biografie ausgezeichnet.

Mata Hari, die niederländische Schönheit und Tänzerin, die 1917 als angebliche Spionin enttarnt und am 15. Oktober 1917 von der französischen Armee standrechtlich erschossen wurde, ist Vielen bekannt. Über Virginia Hall, die amerikanische Aktivistin der Resistance im zweiten Weltkrieg wissen wir so gut wie gar nichts. Sonia Purnell hat lange und ausgiebig recherchiert, um das außergewöhnliche Leben dieser starken und furchtlosen Frau Virginia Hall zusammenzutragen. Von der Geburt in Amerika, dem verständnisvollen Vater, zu den Versuchen beruflich beim Auswärtigen Amt unterzukomme. Immer konfrontiert mit der ablehnenden Haltung der Männerwelt, das ist nichts für eine Frau. Dann die Chance, für den englischen Geheimdienst nach Frankreich zu gehen, um dort die Résistance zu unterstützen und mit aufzubauen. Das Ziel der Engländer war es, für die Invasion im Hinterland kampffähige Verbündete zu haben, um die Deutschen von zwei Seiten zu bekämpfen. Bald war Virginia Hall bei der Gestapo so bekannt und gefürchtet, dass sie als die gefährlichste Spionin des Widerstandes galt und mit allen Mitteln gefunden werden sollte. Trotz, dass Virginia Hall als „brule“ (Verbrannt) galt, sie war überall auf Plakaten auf Bahnhöfen und Ämtern zu sehen, hat sie es immer geschafft ihren Verfolgern zu entkommen. Dieses aufregende und gefährliche Leben, immer mit der Angst im Nacken, verraten und erwischt zu werden hat Sonia Purnell so gut beschrieben, als wenn sie es selbst miterlebt hätte. Sehr gut recherchiert sind auch die Verwicklungen der französischen Übergangsregierung im nicht besetzen Teil von Frankreich. Die für die Nazis die Aufträge von Verfolgung der Juden, Kampf gegen die Résistance oder die Lieferung von Arbeitssklaven für Deutschland, härter ausgeführt  haben, als die Nazis selbst. Nach dem Krieg, die große Leere, nicht mehr gebraucht zu werden. Zwar angestellt beim CIA am Schreibtisch und jeder Versuch als Beraterin mit Erlebniswissen wurde von neidischen Männern untermauert. Die Angst vor dieser starken Frau.

Ich kann nur nochmal die New York Times zitieren: Man kann dieses Buch kaum aus der Hand legen. Meine Empfehlung: unbedingt lesen.

Eine gefährliche Frau, Sonia Purnell, btb, ISBN: 978-3-442-77159-2, Taschenbuch, Seiten 504, € 13,00