Carlo Feber, Der Tote Champagner – Präsident, Cédric Bressons erster Fall

Was für eine Geschichte vom erfolgreichen Kommissar in Paris zum Champagnerwinzer. Ich als Weinfreund, der immer damit geliebäugelt hatte, ein eigenes Weingut zu besitzen, bin natürlich tierisch neidisch auf Le Commissaire Cédric Bressons und sein Glück, eine Champagnerwinzerin geheiratet zu haben und jetzt den schwierigen Weg gehen muss, sich vom Schwiegervater zum Winzer umschulen zu lassen – müssen. Ich hätte es auch gewagt. Carlo Feber ist mit dieser Idee, ein Kommissar als Champagnerwinzer, mit der Hauptfigur Cédric Bressons, ein interessanter Auftakt gelungen.

 

Autorenfoto: Copyright ® Barbara Dietl

Carlo Feber studierte Politische Wissenschaften an der FU Berlin und am Institut d´ètudes de Paris. Bevor er sich ganz seiner Liebe der Literatur widmete, war er als Arbeitswissenschaftler bei der Frauenhofer Gesellschaft und als Projektmanager in einer Berliner Medienagentur tätig. Seit 1995 schreibt er Kriminalromane unter verschiedenen Pseudonymen und gibt Creative – Writing – Seminare. Als 65er Jahrgang aus dem Weinland Pfalz hatte Carlo Feber schon immer einen Gaumen für gute Weine. Auf einer Reise durch die Champagne – während der er seine Leidenschaft für Champagne demi-sec entdeckte – kam ihm die Idee für Cédric Bressons ersten Fall.

Commissaire Cédric Bressons, genannt die Spürnase, hat schon in jungen Jahren eine steile Karriere hinter sich gebracht. Begünstigt durch seine erfolgreichen Fallermitlungen, die ihm auch seinen Spitznamen eingebracht haben. Bei einem Besuch in einer Pariser Bar lernt er die junge Besitzerin des Champagnerhauses Cherriet aus Lézy-le Sec kennen. Für beide ist dieses Kennenlernen, die gemeinsame Zukunft. Mit der Heirat gibt Cédric Bressons seine Stelle im Kommissariat in Paris auf und begibt sich in die Ausbildung zu seinem schwierigen Schwiegervater, um alles zu lernen, um ein echter Viticulteur in der Champagner zu werden. Auch wenn er nur der kritisch beäugte Stadtmensch von Schwiegersohn ist, setzt er alles dran, um sich reinzuarbeiten. Doch dann holt ihn die Vergangenheit wieder ein. Der gerade gewählte Präsident Sylvain Clouet der einflussreichen Winzervereinigung, der Champagne, Vigne d`or wird ermordet aufgefunden. Erhängt an einem Kunstobjekt und unter einer sabrierten (geköpften) Champagnerflasche. Aufgrund der Prominenz des Opfers und eventuellen Verwicklungen zur Politik schaltet sich das Innenministerium ein und zwingt Cédric dazu, den Fall zu übernehmen. Zum eigenen und auch familiären Leidwesen. Die Ehefrau hoch schwanger, der Schwiegervater rechnet fest mit ihm im Weinberg und Keller. Es stehen wichtige Arbeiten an, die man nicht verschieben kann. Und nun soll er den Fall aufklären. Wie soll er beides unter einen Hut bekommen. Hoffentlich kann er den Fall schnell lösen.

Der tote Champagnerpräsident ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Carlo Feber. Man merkt, dass Carlo Feber aus einer Weingegend stammt und sich bestens im Weinberg und Keller auskennt. In diesem Buch bekommt man sehr gute Einblicke in die Arbeiten im Weingut und wie es zu einem guten Champagner kommt. Ebenso bietet die Geschichte selbst einen Einblick über die Spielchen, von Seilschaften, Macht und Ohnmacht in der von Natur aus begünstigter Gegend, der Champagne in Frankreich.

Eine Freude zu lesen – feinperlig, säurebetont und doch harmonisch – mit dramatischem Abgang!

Der tote Champagnerpräsident, Carlo Feber, Kampa, ISBN: 978-3-311-12555-6, gebundenes Buch, Seiten 348, € 17,90