Film: Miniserie, Der Palast

Das doppelte Lottchen zwischen Ost und West. Junge Unternehmerfrau aus dem Westen trifft in Ostberlin durch Zufall ihre Doppelgängerin. Und das bei einer Tanzshow im Friedrichstadt-Palast. Die beiden Zwillingsschwestern hatte nie eine Ahnung davon, dass es sie gibt. Denn über die dramatischen Familienereignisse kurz vor dem Mauerbau wurde auf beiden Seiten das Tuch des Schweigens gebettet. Natürlich reisen die beiden jetzt unter falscher Identität hin und her, um Vater im Westen und Mutter im Osten kennenzulernen. Nichts Neues und als Miniserie Schulz & Schulz mit Götz George wesentlich witziger verfilmt. Auch hat es nichts mit dem Realdrama Weissensee zu tun, das mit den Stasi-Methoden in der DDR kurzen Prozess machte.

Aber der Palast ist nette Unterhaltung, eine Mischung aus Familien und Tanzfilm, bei dem man keine Angst haben muss, dass die Bösen gewinnen.

 

Christine ist eine der Showgirls im Friedrichstadt-Palast und soll die Rolle als Solistin bekommen, als sie nach der Aufführung plötzlich von einer Frau verfolgt wir. Als sie die Frau stellt, weil sie glaubt, von der Stasi beobachtet zu werden, blickt sie in ihr eigenes Gesicht. Ihr Zwilling steht ihr gegenüber und kommt ausgerechnet aus Bamberg im Westen.

 

Je öfter die beiden Schwestern die Rolle tauschen, umso komplizierter wird es. Beide Familien in Ost und West reagieren wenig erfreut auf die wiedervereinten Schwestern. Auch das Liebesleben der beiden wird mittlerweile kompliziert. Denn Marlene aus dem Westen fängt eine Affäre mit Christines Ex-Mann an, mit dem Christine eine Tochter hat. Und Christine trifft in Westberlin einen alten Freund wieder, der gerade erst einen Ausreiseantrag gestellt hatte und gehen durfte.

 

Die Mutter der beiden Mädchen war damals als junge Frau Physikstudentin und überzeugte Kommunistin in der jungen DDR. Als sie den jungen Weststudenten Holger kennen und lieben lernt, kann auch die unterschiedliche Ideologie sie nicht trennen. Trotz aller Angebote von Holgers Familie in den Westen zu geben, ist sie nicht dazu breit. Sie will weiter studieren und helfen den Sozialismus aufzubauen, obwohl sie mittlerweile Zwillinge bekommen haben. Darum versucht Holger, die Entscheidung zu zwingen. Bei einer Nacht- und Nebelaktion nimmt er eines der Zwillingsbabys und fährt in den Westen. So hofft er, seine Freundin wird mit der zweiten Tochter nachkommen. Doch dann werden die Grenzen dichtgemacht und ein Mauer gebaut.

Als Christine zurück ist in Ostberlin, tanzt sie die Jubiläumsshow zum vierzigsten Bestehen der DDR. Draußen sind die Menschen bereits auf den Straßen und demonstrieren für Freiheit und Grenzöffnung. Nach der Show wird sie von der Staatssicherheit verhaftet, man ist den beiden Schwestern auf die Schliche gekommen. Doch der Mauerfall steht kurz bevor.

Auch wenn in der Serie ziemlich viele Klischees bedient werden, ist sie doch sehr nett anzusehen und brilliert besonders durch ihre guten Schauspieler.

Darsteller: Svenja Jung, Anja Kling, Heino Ferch, Hannes Wegener, August Wittgenstein, Luise Befort, Hermann Beyer, Ursula Werner, Inka Friedrich, Friedrich von Thun, Jeanette Hain, Marc Hosemann, Luisa-Céline Gaffron, Matthias Brenner

Regie:Uli Edel

Ausstattung – 2 Discs inklusive 4-seitigem Booklet:
Bildformat: 1.78:1
Tonformat: Deutsch Dolby Digital 5.1, Deutsch Dolby Digital 2.0, Deutsch Dolby Digital 2.0 Hörfilm, Deutsche Untertitel für Hörgeschädigte, Englische Untertitel, Land/Jahr: Deutschland / 2021, FSK: ab 12 Jahren, Länge: 255 Min., Kauf-EAN: 4011976907480

Die Szenenfotos wurden freundlicherweise honorarfrei von Constantin Film zur Verfügung gestellt und werden einen Monat nach Erscheinen der Rezension wieder gelöscht.