Joan Weng: Feine Leute

Ein feines Ermittlerduo streift da durch das Berlin der 20er Jahre. Ein feiner Pinkel, gutaussehend und Filmstar und ein Arbeiterkommissar der auch ein Liebling der Frauen ist. Beide sind aber in Liebe vereint dass aber niemand wissen darf, denn der § 175 (Homosexualität) ist ein scharfes Schwert der Justiz. Es geht in dieser Liebesgeschichte hin und her, aber am Ende hat die Lösung des Falles so etwas wie es die Autorin Agatha Christie macht. Sehr geheimnisvoll. Mord in bester Gesellschaft.

 

 

Joan Weng, geboren 1984, studierte Germanistik und Geschichte und promoviert über die Literatur der Weimarer Republik. Im Aufbau Taschenbuch sind ihre Romane „Noble Gesellschaft“, „Feine Leute“ und „Das Café unter den Linden“ erschienen

Berlin im Sommer 1925: Dass Bernice ihren schwerreichen Gatten von ihrem Liebhaber hat umbringen lassen, ist eine Tatsache – zumindest für die feine Gesellschaft. Kriminalkommissar Paul Genzer ist davon jedoch nicht überzeugt, insbesondere nachdem die Witwe plötzlich an einer Überdosis Morphium gestorben ist. Während der Tod der Witwe neue Fragen aufwirft, folgen weitere Bluttaten, und so ist der proletarische Kommissar bald froh, bei seinen Ermittlungen durch den hochadligen Filmstar Carl von Bäumer ungewöhnliche Unterstützung zu bekommen. Der Leinwanddetektiv mit der Leidenschaft für Kokain kennt sich zwar bestens aus in der Welt der Reichen und Schönen, er verfolgt jedoch ganz eigene Motive.

Scheinbar ist in der deutschen Literatur die Weimarer Republik ausgebrochen. Volker Kutscher hat damit angefangen, Kirstin Ehmer und viele andere ziehen nach. Der Ort der Handlung Berlin und Umgebung. Da noch viele Unterlagen und noch Zeitzeugen vorhanden sind gelingt es den AutorInnen die Atmosphäre treffend und nachvollziehbar darzustellen.

Joan Weng: Feine Leute, Aufbau Verlag, Broschur, 336 Seiten, Taschenbuch, 978-3-7466-3175-2, 9,99 €