Der internationale Bestsellerautor Jan-Philipp Sendker erzählt uns eine Geschichte Seine Geschichten des heutigen China, er beschreibt ein vielfältig traumatisiertes Land, dessen Menschen noch immer unter den Folgen der verheerenden Kämpfe (der Kulturrevolution) im zwanzigsten Jahrhundert leiden. Der Satz: warum geht man in China so mit den Menschen um? Weil es so viele davon gibt! Spiegelt das Menschen verachtende System in China wider, dass sich als Thema durch das ganze Buch zieht. Eine hoch spannende Geschichte.
Jan-Philipp Sendker, geboren in Hamburg, war viele Jahre Amerika- und Asien-Korrespondent des Stern. Nach einem weiteren Amerika-Aufenthalt kehrte er nach Deutschland zurück. Er lebt mit seiner Familie in Potsdam. Seit über 20 Jahren beschäftigt sich Sendker mit dem Reich der Mitte. Zunächst als Asien-Korrespondent des stern, dann als Schriftsteller. In seinen China-Romanen, die ersten beiden Bücher sind in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt, verwebt er literarisch auf unvergleichliche Weise sein fundiertes Wissen mit der Geschichte des in Hongkong lebenden Amerikaners Paul Leibovitz, der am Tod seines Sohn zu zerbrechen droht und verzweifelt versucht, einen Weg zurück ins Leben zu finden. Bei Blessing erschien 2000 seine eindringliche Porträtsammlung Risse in der Großen Mauer. Nach dem Roman-Bestseller Das Herzenhören (2002) folgten Das Flüstern der Schatten (2007), Drachenspiele (2009) und Herzenstimmen (2012). Seine Romane sind in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Mit weltweit über 3 Millionen verkauften Büchern ist er einer der aktuell erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren.
Auf einer Chinareise erleben Paul und Christine einen Albtraum: Ihr vierjähriger Sohn wird entführt. Zwar gelangt David durch glückliche Umstände wieder zu ihnen, doch die Entführer geben nicht auf, sie wollen ihn zurück. Der einzig sichere Ort für die Familie ist die amerikanische Botschaft in Peking. Aber Bahnhöfe, Straßen und Flughäfen werden überwacht. Ohne Hilfe haben sie keine Chance, dorthin zu gelangen. Wer ist bereit, ihnen Unterschlupf zu gewähren und dabei sein Leben aufs Spiel zu setzen? Wem können sie trauen? Am anderen Ende der Nacht erzählt von Menschen, die nicht mehr viel zu verlieren haben und sich gerade deshalb ihre Menschlichkeit bewahren.
Das System in dem sich die Funktionäre außerhalb der Gesetze stellen, in dem der Mensch keine Rechte hat und die Gesellschaft korrupt und zügellos ist, stellt der Autor eindrucksvoll vor. China das aufgrund seiner vieltausend Jahre alten Geschichte ein faszinierendes Land ist, wird z.Zt. von brutalen Herrschern verwaltet. Für den einfachen Chinesen ist das nichts Neues. Für uns Westler schon, und deshalb ist das Buch sehr zu empfehlen.
Jan-Philipp Sendker: Am anderen Ende der Nacht, Roman, Verlag: Blessing, 352 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, ISBN: 978-3-89667-389-3, € 19,99