Schlagwort: Los Angeles

City on Fire, City of Dreams und City in Ruins, Don Winslows letzte Bücher

Im Jahr 2017 schrieb ich für die Rezension von Winslows Polizeidrama, Corruption, folgendes: Es gibt gute Thriller, es gibt fantastische Thriller, doch die absolute Superlative sind die Thriller von Don Winslow! Ein Satz der sich auch für alle nachfolgenden Bücher bewährt hat.

Don Winslow verfasste weit über zwanzig Romane. Etliche wurden und werden noch verfilmt, doch keines der Bücher hatte jemals Schwächen oder Längen. Seine Weltbestseller zeichnen sich durch erstklassige Recherche aus, bei der man sich manchmal fragt, woher hat Winslow diese Fakten. Und eine weitere seiner großen Stärken ist sein besonderer Stil.

Mit unprätentiösen wenigen Worten lässt er den Leser in der Welt der Drogenbarone oder Mafiafamilien eintauchen, als wäre er selbst dort groß geworden. Kein überflüssiges Wort fällt, wenn er völlig nebenbei Grausamkeiten beschreibt und dennoch dem noch so brutalen Auftragsmörder eine verletzliche Seele andichten. Und das Wort dichten ist für Winslow mehr als zutreffend. Auch wenn die Unterhaltungsliteratur, besonders das Genre Thriller und Action allgemein nicht unbedingt zur ernsten Literatur gehört, bilden Winslows Werke die Ausnahme. Er kann sogar alle Regeln des Schreibens auf den Kopf stellen und damit jede Lektorin und jeden Lektor verzweifeln lassen. Jedoch bringen sogar seine Zweiwortsätze, selbst Zweiwortkapitel etwas besser auf den Punkt, als man das mit vielen Worten hätte sagen können.

Die Trilogie über das Leben des irischen Mafiamitglieds Danny Ryan, sind nun wirklich seine letzten Bücher, die Anfang dieses Jahrs fertig wurden. Don Winslow sagte, er hätte alles geschrieben, was er erzählen wollte. Aber ein noch größeres Anliegen ist es ihm, seine ganze Energie seit Anfang des Jahres in die Politik zu stecken. In einem Interview sagte er:

Zitat:

›Trump sei ein „Möchtegern-Diktator, ein Faschist, der, als er abgewählt wurde, versucht hat, sich diese Macht mit einem Staatsstreich wieder zu nehmen“, sagte der Schriftsteller der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Die Trump-Seite scheue nicht vor heftigen Angriffen zurück, die Gegenseite schon: „Die Demokratische Partei hat leider manchmal Hemmungen, richtig zurückzuschlagen. Ich nicht.“‹ Frankfurter Rundschau Mai 2024

Ein großartiger Autor verlässt die Welt der Bücher und das Eschborner Stadtmagazin wünscht ihm Glück mit all seinen zukünftigen Aktivitäten!

Doch jetzt lassen Sie uns über Danny Ryan reden:

Weiterlesen