Wer wie ich in einem fast 400 Jahre alten Haus lebt, wundert sich nicht, dass die »Große Didaktik« von Johann Amos Comenius die Jahrhunderte überdauert und unzählige Generationen geprägt hat und offensichtlich kommende Generationen prägen wird – und das weltweit. Denn Comenius war ein Kosmopolit. Nicht, dass er alle ausländischen Einladungen wie zum Beispiel aus Amerika angenommen hätte. Aber er folgte dem Ruf nach Schweden und reformierte dort das Bildungssystem und wirkte unter anderem in England und Ungarn, um nur einige Stationen zu nennen. Im Gegensatz zu einem 400 Jahre alten Haus, das immer wieder Renovierungsarbeiten erforderlich macht, sind die Gedanken von Comenius von einer Allgemeingültigkeit, die beeindruckt: »Der Mensch ist zum Leben in Freiheit und Würde bestimmt: Dieses Plus Ultra wiegt mehr als Gesundheit und materielles Wohl« oder »Die Jugend muss gemeinschaftlich in Schulen gebildet werden« sind nur 2 von 33 Kapiteln. Comenius erlebte den 30-jährigen Krieg, musste flüchten, kannte die Pest und war Exilant. Aber vor allem war er ein hochgebildeter Mann, der erkannt hatte, dass Bildung den Menschen ausmacht. Comenius hat das, was er in seiner Großen Didaktik beschreibt, vorgelebt und ist für seine Überzeugungen fest eingetreten. Weiterlesen