„Hildur – Der Schatten des Nordlichts“ ist der dritte Teil der Trilogie von Satu Rämö. Eigentlich ist es klar, dass nach den großen Erfolgen von Band 1 und 2 die Trilogie nicht enden kann. Es ist auch gut so! Man möchte viel mehr Hildur haben, zumal sie laut Satu Rämo ihre Freundin oder doch etwas von ihr drinsteckt. Für mich und somit auch für Sie, liebe Leser, eine erfreuliche Entwicklung. Aber erstmal zu diesem Band „Hildur – Im Schatten des Nordlichts. Zur Einstimmung wiederhole ich die Einleitung der ersten Rezension von Hildur.
Atmosphärisch, emotional und mitreißend – ist auch der dritte Fall für Islands wagemutigste Ermittlerin. Island, der zweitgrößte Inselstaat Europas nach Großbritannien. Die größte Vulkaninsel der Welt. Von den Wikingern als Eisland bezeichnet, woraus Island wurde. Das kommt nicht von ungefähr. Island liegt nur knapp unter dem Polarkreis. Die Nähe zum Polarkreis beschert Island ein raues Klima mit langen dunklen Wintern. Die spärliche Vegetation kann nur existieren, weil Island im Golfstrom liegt. Genau hierhin, zu den gerade mal 366.000 Einwohnern, den vielen Schafen und den robusten kleinen Island-Ponys, die dieses Klima ertragen können, hierhin hat es die Finnin Satu Rämö verschlagen. Als Austauschstudentin hat Satu Rämö sich entschieden, nach Island zu gehen und ist geblieben. Ihr persönliches Interesse an Sagen und Geschichten hat sie zu Hildur geführt.
Autorinnenfoto: Copyright ® Björgvin Hilmarsson
Die Finnin Satu Rämö zog es vor zwanzig Jahren für ein Auslandssemester nach Island, um isländische Kultur und Literatur zu studieren. Heute arbeitet sie als Bloggerin und Mentorin und lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in der Kleinstadt Ísafjöróur im Nordwesten Islands. Nach zahlreichen erfolgreichen Sachbüchern über ihre Wahlheimat gelang ihr mit „Hildur – Die Spur im Fjord“ auf Anhieb der Durchbruch als Krimiautorin. Der Auftakt der Reihe um die außergewöhnliche Kommissarin Hildur Rúnarsdóttir begeisterte die Leser in ihrer Heimat und stand wochenlang auf Platz 1 der Bestsellerliste und in Deutschland auf der Spiegelbestsellerliste. Gefolgt von Band zwei und drei und…
In jungen Jahren hat Hildur Rúnardóttir ihre zwei Geschwister verloren. Sie sind nach einem Schneetreiben verschollen geblieben. Jegliche Suche blieb erfolglos. Die Eltern haben den Verlust nie verkraftet und sind darauf bald auch verstorben. So ist Hildur bei ihrer Tante Tinna groß geworden. Nur Tinna, die sie großgezogen hat, weiß von dem Geheimnis um Hildur, dass sie im Vorfeld spürt, dass etwas Schlimmes passiert. Als Erwachsene wählt sie den beruflichen Werdegang bei der Polizei und wird Kriminalbeamtin für vermisste Kinder. Dem Trubel Reykjaviks entfliehend, lässt sie sich in den kleinen Ort Ìsafjöróur versetzen. Da die Polizeistation sehr klein ist und sie die einzige Kriminalbeamtin ist, ist sie auch für Bagatelldelikte zuständig. Ob es ein Autounfall oder eine Rauferei in der örtlichen Kneipe ist.
Inzwischen hat Hildur eine ihrer Schwestern gefunden. Sie hat sie von den Faröer Inseln nach Island geholt. Nur musste sie ihrer Schwester Björg versprechen niemals über die dritte Schwester Rosa zu sprechen oder nach ihr zu forschen. Eine mysteriöse Mordserie in der Vorweihnachtszeit erschüttert die Kommissarin Hildur und ihre ehemalige Chefin Beta, die nach Reykjavik aufgestiegen ist. Die Morde zeigen ein Muster auf, das einer Legende nach den 13 Weihnachtsgesellen – Bergtrolle, die Schabernack mit den Menschen treiben. Es sind schon fünf Opfer zu beklagen. Wird es weitere Opfer geben? Eile ist geboten. Das Fatale ist, man kann keine Zusammenhänge der Opfer erkennen. Einzig ist, dass alle bei einem Tierschutz -Event, wo gegen die illegale Blutentnahme von trächtigen Stuten, bei den besagten Island Ponys, demonstriert wurde. Was steckt dahinter? Können sie den vermeintlichen Täter, Täterin oder sind es mehrere Personen dingfest machen. Erschwert wird die Ermittlung, da Hildur´s Partner Jakob ausfällt. Der ist zu einem Sorgerechtsstreit in seine Heimat Finnland geflogen und steht dort plötzlich unter Mordverdacht. Kann Hildur beide Fälle lösen? Wie nicht anders zu erwarten sind Satu Rämö´s Bücher mit viel Einfühlungsvermögen über das Land, die Menschen und die Gegebenheiten dargestellt. Man spürt die Kälte und die Dunkelheit Island und hier die weite Finnlands mit den Wetterkapriolen in der Vorweihnachtszeit.
Haben sie es gewusst? In Island stellt man sich nur, auch am Telefon, mit dem Vornamen vor. Da bei der geringen Einwohnerzahl und wenn auch die verschiedenen Orte, trotz Auto und Hubschrauber, schwer zu erreichen sind, sind doch alle irgendwie verwandt. Damit es keine Namensverwechslungen gibt, stellt man sich immer mit dem Vornamen vor.
Haben sie es gewusst? Man kann in Island im Internet über seine Identifikations-Nummer mit einem einfachen Click seinen ganzen Stammbaum bis zur ersten Aufzeichnung angezeigt bekommen.
Hildur – Im Schatten des Nordlichts, Satu Rämö, Heyne, ISBN: 978-3-453-42819-5, Taschenbuch mit Klappenbroschur, Seiten 398, € 16,00