Michel Bergmann: Der Rabbi und der Kommissar: Du sollst nicht begehren

Nun da auch in Frankfurt das Judentum eine Jahrhundertealte Tradition hat, gibt es einen pfiffigen Rabbi als Ermittler in seinen jüdischen Kreisen. Als nichtjüdische Leserinnen und Leser lernen wir hier aus dem spannenden Kriminalroman eine ganze Menge über jüdische Gepflogenheiten. Überrascht stellt man fest, dass viele Ausdrücke in der Umgangssprache aus dem jüdischen stammen. Der Autor baut viele zeitlich nahe Ereignisse in seinem Roman ein. Wenn sich Juden jüdische Witze erzählen, wie dies in diesem geschieht, ist das besonders lustig.

 

Michael Bergmann Foto: Bogenberger Autorenfotos

Michel Bergmanngeboren in Basel, Kinderjahre in Paris, Jugendjahre in Frankfurt am Main, lebt heute in Berlin. Nach Studium und Job bei der »Frankfurter Rundschau« landete er beim Film: zuerst als Producer, dann als Regisseur, zuletzt als Drehbuchautor u.a. »Otto –Der Katastrofenfilm«, »Es war einmal in Deutschland«. Seit 2010 ist er auch Romanautor: u.a. »Die Teilacher«, »Herr Klee und Herr Feld«, »Weinhebers Koffer«. Mit der Reihe um den ermittelnden Rabbi Henry Silberbaum tritt er erstmals als Krimiautor in Erscheinung

Galina Gurewitz ist verschwunden. Seit drei Wochen ist die Weltklasse-Schwimmerin wie vom Erdboden verschluckt. Dennoch weigert sich ihre Mutter standhaft, eine Vermisstenanzeige aufzugeben. Genau wie Galinas Gatte, der zum Jähzorn neigende Geschäftsmann Semjon Gurewitz. Werden sie womöglich erpresst? Kommissar Berking von der Frankfurter Polizei hat leider keine Handhabe für offizielle Ermittlungen. Aber er hat seinen Freund, den kriminalistisch begabten Rabbi Henry Silberbaum, der sich einfach mal ganz informell in der russisch-jüdischen Gemeinde umhört. Dabei kommt er einer unglaublichen Geschichte auf die Spur.

Michel Bergmann: Der Rabbi und der Kommissar: Du sollst nicht begehren, Heyne Verlag, bearbeitet von Joscha Faralisch, Taschenbuch, Klappenbroschur, 288 Seiten, ISBN: 978-3-453-44130-9, € 12,00