Der Roman spielt zur Zeit des Nationalsozialismus und ist von Eschenbach genial erdacht. So hatte man damals schon unsere heutige Medientechnik mit allen Raffinessen der Überwachung. Der neue Roman von Andreas Eschenbach führt uns auf ungewöhnliche Weise auf ein mehr als aktuelles Thema. Die Idee von Andreas Eschenbach der NS und somit Adolf Hitler unsere heutige Technik in die Hand zu geben, zeigt einem deutlich, was hätte ein totalitärer Staat damit gemacht und wie gefährlich es ist, wenn so eine Technik in die falschen Hände gerät.
Der Autor Andreas Eschenbach ist 1959 in Ulm geboren, verheiratet und schreibt bereits seinem 12. Lebensjahr. Als Stipendiat der Arno-Schmidt-Stiftung „für schriftstellerisch hoch begabten Nachwuchs“ schrieb er seinen ersten Roman „Die Haarteppichknüpfer“, der 1995 erschien und für den er 1996 den „Literaturpreis des Science-Fiction-Clubs Deutschland“ erhielt. Bekannt wurde er vor allem durch den Thriller „Das Jesus-Video“ (1998), der im Jahr 1999 drei literarische Preise gewann und zum Taschenbuchbestseller wurde. ProSieben verfilmte den Roman, der erstmals im Dezember 2002 ausgestrahlt wurde und Rekordeinschaltquoten bescherte. Mit „Eine Billion Dollar“, „Der Nobelpreis“ und zuletzt „Ausgebrannt“ stieg er endgültig in die Riege der deutschen Top-Thriller-Autoren auf. Nach über 25 Jahren in Stuttgart lebt Andreas Eschbach mit seiner Familie jetzt seit 2003 als freier Schriftsteller in der Bretagne.
Die Programmiererin Helene wird Aufgrund ihrer schulischen Leistung beim Nationalen Sicherheits – Amt eingestellt und dort entwickelt sie sich schnell zur besten Programmiererin und drauf hin mit Sonderaufgaben beauftragt. Sie entwickelt Computerprogramme zu noch besseren Überwachung der Bevölkerung zur Selektion von Randgruppen. Bis sie erkennt, was sie mit ihren Programmen bewirkt und anrichtet.
Das auch ihre große Liebe, ein Deserteur, der in der Obhut ihrer besten Freundin und deren Familie ist, damit in das Fadenkreuz der NS gelangen kann. Von da an unternimmt sie alles damit die ganze Sache nicht auffliegen kann. Bei diesen Versuchen gerät sie nicht nur in den Konflikt mit dem Regime, sondern wird auch in die Machtspiele ihres Vorgesetzten verwickelt, der von ihr programmierte Überwachungstechnik für seine persönlichen Zwecke nutzt und dabei Grenzen überschreitet.
Eine Lektüre die zum Nachdenken anregt. Welche Möglichkeiten der Informationsbeschaffung heute schon möglich sind, ist vielen noch nicht bekannt. Man sollte also vorsichtig mit seinen Daten umgehen. Das macht der Autor hier sehr deutlich.
A n d r e a s E s c h b a c h: N S A – Nationales Sicherheits – Amt, Bastei Lübbe, Originalausgabe 726 Seiten gebunden mit Schutzumschlag, ISBN 978-3-7857-2625-9, € 22,90, auch als Hörbuch erhältlich