Immobilienmanagement. Das klingt sehr trocken und etwas unseriös. Was die Insiderin Kristin Lukas daraus gemacht hat ist ein Krimi der was die Tötung von Menschen angeht etwas rau. Wenn es aber um die Immobilienwirtschaft geht ist das Werk sehr erhellend. Wie man aus unbeweglichen Gegenständen wie Häuser sehr viel Geld machen kann und wie das geht zeigt sie an Hand von fiktiven Beispielen. Der Blick auf die Skyline von Frankfurt wird nach der Lektüre des Buches ein anderer sein. Wer den „Speckgürtel“ um Frankfurt kennt, weiß welche Geschäfte hier in dreistelliger Millionenhöhe gemacht werden.
Kristin Lukas, geboren 1976 in Hagen, studierte Architektur in Berlin, Paris und Zürich, bevor sie an der Universität St. Gallen ihre Dissertation schrieb. Parallel zu ihrer Beratungstätigkeit in der freien Wirtschaft arbeitet sie als Professorin für Immobilienmanagement und Projektentwicklung.
Expolizistin Marie Wagenfeld hat zur IT-Beraterin für Immobilienfonds umgesattelt. Eines Abends entdeckt sie die brutal zugerichtete Leiche eines Kollegen, dem der Kopf abgesägt wurde. Schnell zeigt sich, dass der Tote alles andere als eine weiße Weste hatte. Unlautere Geschäftspraktiken, Kontakte in die SM-Szene und Erpressungsversuche kommen ans Licht. Aber wen genau hat er erpresst? Und womit?
Gemeinsam mit Kommissar Kellermann taucht die eigentlich nur als Zeugin vernommene Marie immer tiefer in die Ermittlungen ein. Als Verbindungen zu alten Fällen auftauchen, wird zunehmend klar, dass ein Serienmörder am Werk ist. Und das schon seit Jahren.
Kristin Lukas: Das Letzte, was du siehst, Grafit Verlag, Paperback 476 Seiten, ISBN 978-3-89425-482-7, € 13.00