Als einer der in dieser Zeit aktiv in der Gewerkschaftsbewegung in Frankfurt aktiv war, sind viele Gegebenheiten, wie in den Cartoons gezeichnet, immer noch präsent. Es war eine Zeit des Umbruchs und der Befreiung von gesellschaftlichen Zwängen. Wir durften neu denken und mussten uns im Denken nicht beschränken. Wir haben das kapitalistische System hinterfragt und die kommunistischen Systeme genauso unter die Lupe genommen. Da der Vietnamkrieg tobte, haben wir uns mit den Vietnamesen solidarisiert( siehe Titelblatt). Diese 68er sind in den Cartoons besten getroffen.
Saskia Wagner wurde 1982 in Kassel geboren und studierte Komparatistik, Amerikanistik und Gender Studies in Göttingen. Seit 2009 gehört sie zum Team der Kasseler Caricatura – Galerie für Komische Kunst, seit 2016 als stellvertretende Leiterin.
2018 jährt sich die 68er-Bewegung zum fünfzigsten Mal. Ein guter Grund, sich mit dem Jahr 1968, das als Zäsur, Mythos und Chiffre gehandelt wird, auseinanderzusetzen. In unserem Fall durch politische und gesellschaftskritische Cartoons zur damaligen Zeit, den Vorkommnissen und Protagonisten. Fliegende Pflastersteine, Blumen im langen Haar, Vietnamkrieg, Studentenunruhen, Sex, Drugs and Rock’n Roll, bunt, wild und gewalt(tät)ig war die Zeit. Gut, dass nun beim Rückblick auch die komischen Seiten nicht fehlen. Das Buch ist gleichzeitig Ausstellungskatalog für zwei Ausstellungen: einer in Bremen (April) und einer in der Caricatura in Kassel (ab Mitte Mai).
Saskia Wagner (HRSG): Die 68er, Cartoons, Seiten 128, Größe 20,00 x 23,00 cm, ISBN 978-3-8303-3487-3, € 14,00