Elke Nansen: Tödliche Leyhörn und ein Recherchereisebericht der Autorin

In ihrem 2. Werk der Ostfriesenkrimis legt die Autorin Nansen einen gewaltigen Zahn zu. Immer dann wenn die Ostblockmafia mit im Geschäft ist fliegen die Fetzen. Die Protagonisten Faber u. Waatstedt mitten drin. Auch für den sympathischen Opa Kurth, der sich immer mit guten Ideen einmischt wird es gefährlich. Unbekannte Strippenzieher, deren Gier, die Umwelt in der Nordsee in große Gefahr bringt, gehen scheinbar über Leichen. Die Autorin hat ein schönes Stimmungsbild der Ostseeküste um die Leyhörn gezeichnet. Im Anhang dieser Rezension schildert sie der Leserschaft ihre Eindrücke der Originalschauplätze. 

Elke Nansen ist das Pseudonym einer Autorin, die den Norden und Ostfriesland liebt. Die Nordsee, die unendliche friesische Weite, das platte Land mit seinen ganz speziellen Charakteren – diese Region hat ihren eigenen rauen Charme, hier kann Elke Nansen ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Und so schreiben sich die spannendsten Geschichten manchmal wie von selbst … Besonders angetan haben es der Autorin die ostfriesischen Inseln, die sie alle schon besucht hat. Als leidenschaftliche Taucherin liebt Elke Nansen die See und das Wasser. 8 Jahre hat sie im niedersächsischen Städtchen Verden an der Aller gelebt. Unter einem anderen, sehr bekannten Pseudonym hat Elke Nansen schon viele erfolgreiche Krimis geschrieben, doch angesichts ihrer Liebe zur Nordseeregion ist es nun an der Zeit, sich einem neuen Genre zu widmen, dem des Ostfrieslandkrimis.

Ein brutaler Mord erschüttert Ostfriesland. Auf der idyllischen Halbinsel Leyhörn schwimmt der Torso eines Mannes im Wasser, wer steckt hinter dieser grausamen Tat? Die Kommissare Faber und Waatstedt von der Kripo Emden/Leer nehmen die Ermittlungen auf, und bald finden sie heraus: Bei dem Toten handelt es sich um den jungen ostfriesischen Journalismus-Studenten Jens Strom. Nach und nach scheint sich das Puzzle zusammenzusetzen: die Todesart, das verdächtige Vogelsterben in der Leyhörn, verunreinigte Nordsee – war Jens Strom dem organisierten Verbrechen auf der Spur und musste für seine brisanten Recherchen mit dem Leben bezahlen? Um die dunklen Machenschaften aufzudecken, begeben sich die Ermittler auf gefährliches Terrain. Was sie nicht ahnen: Sie haben es mit Gegenspielern zu tun, die wirklich vor nichts zurückschrecken.

 

Auf der Jagd nach den richtigen Tatorten in Ostfriesland

Eine Recherchereise von Elke Nansen

Liebe Leser und Fans der Ostfriesland-Krimis von Klarant. Oft wurde ich schon gefragt, wie ich mir die Schauplätze in meinen Krimis aussuche. Eigentlich ist es immer das Beste, selbst dort zu sein und daher unternehme ich Recherchereisen. Dies ist nun ein kleiner Bericht meiner letzten Reise mit Foto von der Umgebung, den Restaurants und anderen Schauplätzen meiner Faber/Waatstedt Serie. Ich hoffe, es bereitet Ihnen Vergnügen, meinen kleinen Bericht zu lesen.

Hier bin ich also, in der Gemeinde Krummhörn und dem schönen Örtchen Greetsiel in dem meine Protagonisten Rike Waatstedt, Richard Faber und natürlich Opa Knut leben. Bei herrlichstem Sonnenschein war ich losgefahren, als plötzlich dunkle Wolken aufzogen und dann schüttete es nicht nur wie aus Eimern, es donnerte auch noch. Aber warum sollte ich mich beschweren, ich suchte nach Tatorten und die findet man am besten in einem Gewitter. Ob es nun mumifizierte Leichen in alten Fundamenten oder ein Torso in der Leybucht sind, solche Dinge stellt man sich einfach nicht bei blauem Himmel und zwitschernden Vögeln vor.

Bei einem solchen Wetter liegt man doch besser mit einem Krimi im Bett, doch ich trotzte dem Sturm und wurde nass wie ein  Klabautermann.

Wenn Sie Tödliche Krummhörn und vielleicht auch den zweiten Band der Faber/Waatstedt Serie Tödliche Leyhörn gelesen haben, dann interessiert Sie bestimmt, wo denn nun Rike, Faber und Knut wohnen. Ich lüfte das Geheimnis auf den nächsten Fotos:

Können Sie es erkennen, dass Lüttje Een in Klein Hauen und die Straße in der Knuts Haus und Fabers Alte Schule stehen (sieht man auf dem Foto aber nicht J). Der kleine Ort ist wirklich nur einen Kilometer von Greetsiel entfernt, doch hat einen bisschen anderen Namen. Die Einwohner sind bestimmt dankbar dafür, denn stellen Sie sich vor, alle Fans von Opa Knut wollten ihn dort besuchen, was dann da los wäre! So jetzt zu den Tatorten der letzten beiden Romane, die Leybucht und der Campener Leuchtturm:

Am nächsten Tag war das Wetter um keinen Deut besser, doch ich hatte ein besonderes Highlight meiner Reise vor mir. Ich war freundlicherweise von der Polizei in Emden eingeladen

 

So machte ich mich auf den Weg, um den Ersten Kriminalhauptkommissar des Emder Kriminalermittlungsdienstes zu besuchen. Nicht nur, dass ich unglaublich herzlich empfangen wurde und über Stunden den Ermittler mit meinen Fragen löchern durfte, wir machten auch zum Abschluss ein paar richtig schöne Erinnerungsfotos.

Wie würde Knut sagen: „ Dat sünd doch wahrachtig smucke Keerls!

Anschließend schlenderte ich durch die Emder Innenstadt, besuchte den Alten Binnenhafen und probierte einmal Richard Fabers Lieblingslokal. Das vietnamesische Restaurant liegt am neuen Markt und ich muss sagen, Faber hat recht, denn das Sashimi dort ist erstklassig!

Von Emden ging es dann wieder zurück in die Krummhörn, nach einem Spaziergang zum Pilsumer Leuchtturm (Sie erinnern sich, Rike ist mit Faber auf der Ducati dahingefahren), genehmigte ich mir in Schoofs Mühlen-Café einen Pharisäer, wie Knut ihn so gerne mag. Dabei lernte ich auch den Inhaber des Cafés kennen und versprach ihm, dass Rike und Faber in den nächsten Bänden dort einmal Tee trinken würden.

Und jetzt noch ein paar Impressionen aus den ersten beiden Bänden. Links ist der Romantik Hof in Greetsiel, das Hotel in dem Faber eigentlich Opa Knut unterbringen wollte, weil er in seinem Haus nicht sicher war. Opa Knut hatte aber Hannes Gästezimmer vorgezogen, dabei ist das Hotel toll, sehr freundliche Mitarbeiter und ein super Saunabereich. Tja, Knut, da hast du was verpasst und es wäre auch noch auf Staatskosten gewesen! Gleich daneben das Pfannkuchenhaus in Norddeich, wo Rike Faber den Crêpes mit roter Grütze weggefuttert hat.

 

 

 

 

So, jetzt bin ich Ihnen noch ein paar Fotos vom dritten Band schuldig, der sehr bald erscheinen wird.

Links sehen Sie ein Haus, das genauso aussieht wie das von Pfarrer Klugenhagen in Freepsum. Und rechts das Leysiel an dem Faber eines Sonntagmorgens spazieren geht und sich ernsthafte Gedanken über sein Privatleben und Rike Waatstedt macht.

Hier ist dann der alte Deich in Greetsiel und links die letzten Spuren von Faber im Sand, bevor die Flut sie wieder davonspült.

 

Und dann am letzten Tag meiner Reise passierte es doch. Ich stolperte über ein Skelett!

Darum sollte ein Ostfriesland-Krimi-Autor immer ein paar Dinge bei sich haben. Papier, Bleistift, eine Kamera und einen Regenschirm. Na dann, Hals und Bleistiftbruch, wie mir der Leyhörner Schleusenwärter wünschte. Ihre Elke Nansen, Mai 2018.