Fengshui, wie würde man das erklären? C.F.Wong ein Meister in dieser Kunst vielleicht so: „Die Harmonie zwischen Ying und Yang in einem Gebäude, die es ermöglicht das Chi frei fließen zu lassen.“ Seine siebzehnjährige Praktikantin aus Australien, die er nicht ganz freiwillig einstellen musste, vielleicht so: „Streichen Sie die Wände lachsfarben, rücken sie das Sofa vors Fenster und trinken Sie ein Glas Orangensaft jeden Tag.“ Zwei Welten treffen aufeinander und das ist ein Vergnügen, denn Fengshui Meister Wong und seine so verwirrende Praktikantin richten nicht nur die schlechten atmosphärischen Störungen in Wohnungen und Gebäuden Singapurs, sie lösen auch ganz nebenbei Verbrechen. Zum Schreien komisch, weise und auch etwas lehrreich sind die wundervollen Krimis um Mr. Wong und Miss McQuinie. Auch wenn die Serie um den Fengshui-Detektiv bereits aus dem Jahre 2003 stammt, sind sie dennoch aktuell und unbedingt lesenswert.
Nuri Vittachi geboren 1958 in Ceylon lebt mit seiner Frau und den drei adoptierten Kindern in Hongkong. Als freier Kolumnist mit Kultstatus und Moderator bei CNN und CNBC arbeitet er dort. Besonders am Herzen liegen ihm jedoch Autorinnen und Autoren aus Asien, um diesen eine Plattform zu bieten. Nach dem Motto: „Sonst kann es passieren, dass ein asiatischer Shakespeare auftaucht, und keiner merkt es.“
Coyright Foto: Unionsverlag
Eigentlich nimmt Meister Wong seine neue Praktikantin nur auf, um seinen Chef einen Gefallen zu tun. Denn Joyce McQuinies Vater ist ein guter Freund von ihm. Doch hätte Meister Wong gewusst, welche kulturellen Unterschiede da aufeinandertreffen, und wie sein persönliches Chi damit in vollkommene Unordnung gestürzt wird, hätte er es sich überlegt. Doch zu spät, das junge ausgeflippte Teenager-Mädel ist nun einmal da und jetzt muss er sich mit ihr abfinden. Doch da Mr Wong immer etwas Gutes in jeder Situation sieht, nimmt er sich erst einmal vor, sein Englisch durch Joyce zu verbessern.
Joyce redet wie ein Wasserfall: „Na, wie soll ich subito zu ‘ner Fäng-schuh-i-Fachfrau werden oder was? Mein Papi dann: Mein Kumpel Mr Pun hat da ‘nen echten Fäng-schu-i-Meister an der Hand, bei dem kannst du drei Monate jobben. Ich dann wieder: Bo hey!“ Ja, da macht Mr Wong große Augen, denn er wundert sich, in welcher Sprache das junge Mädchen eigentlich redet. So gibt es zwischen beiden nicht nur kulturelle, sondern auch sprachliche Probleme. Nichtsdestotrotz funktionieren die beiden zusammen, wie Ying und Yang und können so die Probleme vieler Klienten lösen. Ganz egal, ob sich in einem Dschungelpark eine Königskobra unter Joyce Sitz befindet und draußen hungrige Löwen warten oder ob es sich um einen Geist, in einer Maschine handelt, Wong und Joyce erwischen sie alle.
Wollen Sie mal wieder herzhaft lachen, schmunzeln und doch ein paar lehrreiche asiatische Weisheiten beim Lesen mitnehmen, dann kann ich Ihnen die Reihe um den Fengshui-Detektiv nur empfehlen.
Der Fengshui-Detektiv, Nury Vittachi, Unionsverlag, Taschenbuch 250 Seiten, ISBN 978-3-293-20264-1, Euro 9,90.
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