Das Werk ist ein aufwändiges Werk das romanhaft die Geschichte Nordindiens und der Opiumkriege Englands mit dem Kaiserreich Chinas erzählt. Es wird eine ereignisreiche Zeit von 1834 bis 1841 beschrieben in der Familien aufgrund von Ereignissen einer Schifffahrt auseinander gerissen werden und durch Zufälle in der Weltpolitik und der Kriege, die England mit Hilfe der Indischen Sepoys wieder in Verbindung kommen. Dabei ist der nicht unkritische Blick auf die imperialistischen Machenschaften Englands und der Ostindien Kompanie, die diese Eroberungsfeldzüge finanziert hat, sehr bemerkenswert. Ein Werk das durch interkulturelle Betrachtungen besticht.
Amitav Ghosh wurde 1956 in Kalkutta geboren und studierte Geschichte und Sozialanthropologie in Neu-Delhi. Nach seiner Promotion in Oxford unterrichtete er an verschiedenen Universitäten. Mit Der Glaspalast (Blessing, 2000) gelang dem schon vielfach ausgezeichneten Autor weltweit der große Durchbruch. 2006 legte er den Essayband Zeiten des Glücks im Unglück (Blessing) vor. Zuletzt erschien seine Romantrilogie Das mohnrote Meer (2008), Der rauchblaue Fluss (2012) und Die Flut des Feuers (2016) bei Blessing. Ghosh lebt in Indien und den USA.
1839: Nachdem China den vornehmlich von den Briten und deren Kolonien betriebenen Handel mit Opium nicht mehr dulden will, erklärt ihm Großbritannien den Krieg. Die Hind ist eines der Schiffe, die bei einem Angriff zum Einsatz kommen sollen, und segelt zu diesem Zweck von Bombay nach China. An Bord ist unter anderem Kesri Singh, ein Kommandant der britisch-ostindischen Armee, der eine Kompanie Soldaten befehligt; außerdem Zachary Reid, ein verarmter junger Seemann, der auf der Suche nach seiner verlorenen Liebe ist, und Shirin Moddie, die in China die Hinterlassenschaft ihres verstorbenen Mannes, eines Opiumhändlers, an sich nehmen will. Sie alle geraten schon bald in die Wirren der Opiumkriege, die in Chinas verheerender Niederlage und in der Annektierung Hongkongs durch Großbritannien enden werden.
Eine vor Atmosphäre und Detailfreude flirrende, spannende und berührende Geschichte vor der Kulisse Indiens und Chinas, mit der Amitav Ghosh sein großes historisches Panorama über die Opiumkriege, die eine frühe Ära der Globalisierung markieren, fulminant vollendet.
Es ist irritierend in der heutigen Zeit zu lesen wie dreist sich Kolonialmächte Zugang zu Märkten verschafft haben und sich noch im Recht fühlten, den Aufwand den sie trieben um den anderen Ländern Schaden zuzufügen, erstatten zu lassen.
Amitav Ghosh: Die Flut des Feuers, Blessing Verlag. 864 Seiten, Gebundenes Buch mit Schutzumschlag ISBN: 978-3-89667-361-9, € 27,99