Südafrika vor dem Ende der Apartheit. Das ist die Zeit in die uns der Autor entführt. Es ist schwer sich diese Zeit vorzustellen. Menschen, nur weil sie Schwarz sind, als Kaffer oder Nigger zu bezeichnen und sie von normalen Berufen auszuschließen. Die beiden Figuren der Ermittler sind sehr gegensätzlich, doch aufeinander angewiesen. Sehr plastisch und manchmal sehr drastisch wie sie miteinander umgehen. Ein Kriminalroman der den Rassismus und das was er aus Menschen macht, verdeutlicht.
James McClure, geboren 1936 in Johannesburg, arbeitete als Fotograf und Lehrer, bevor er sich dem Schreiben widmete. Weil er offen über Polizeigewalt gegen schwarze Südafrikaner berichtete, wurde er von den Behörden überwacht und drangsaliert. 1965 emigrierte er mit seiner Familie nach England, wo er als Journalist tätig war. Bekannt wurde er mit seiner achtteiligen Krimiserie um das Ermittlerduo Kramer und Zondi. Für Steam Pig wurde er 1971 mit dem CWA Gold Dagger ausgezeichnet. Er starb 2006 in Oxford.
Alles beginnt mit einer folgenreichen Verwechslung. Aus Versehen kommt die verstorbene weiße Musiklehrerin Theresa Le Roux anstatt ins Krematorium auf den Obduktionstisch. Das Ergebnis: Von einem natürlichen Tod kann keine Rede sein, die junge Frau war ermordet worden.
Lieutenant Tromp Kramer übernimmt zusammen mit Sergeant Michael Zondi die Untersuchung. Gab Theresa in ihrem Städtchen wirklich nur harmlose Musikstunden? Die Ermittlungen decken eine Tragödie auf, wie sie sich nur in Südafrika unter dem Apartheid-Regime ereignen konnte.
So müssen Kriminalromane sein, spannend und ein Thema behandeln, dass ungewöhnlich ist. Dieser Kriminalroman passt genau in unsere Zeit.
James McClure: Steam Pig, Kriminalroman, Unionsverlag, aus dem Englischen von Sigrid Gent, UT metro 743, 320 Seiten, ISBN 978-3-293-20743-1, € 13.95