Jules Verne, Graphic Novel über sein Leben

Irgendein Buch von Jules Verne oder wenigstens eine der vielen Verfilmungen seiner Romane hat wohl jeder schon einmal gelesen beziehungsweise gesehen. Heute würde man sie Abenteuerromane nennen, doch um 1870 herum waren ›20.000 Meilen unter dem Meer, Reise zum Mittelpunkt der Erde und in 80 Tagen um die Welt‹ ein ganz neues Genre. Der sogenannte Wissenschaftsroman wurde aus der Taufe gehoben. Denn Jules Verne recherchierte sehr genau, was es an moderner Technik gab. Der Autor sprach mit Experten der Schifffahrt und Physikern, um mit seinen Fiktionen nahe genug an der Realität zu bleiben. So entstand beim Leser der Eindruck, in eine wirklichkeitsgetreue Erzählung einzutauchen. Eigentlich muss man Jules Verne als einen Pionier des Science-Fiktion-Genres bezeichnen. Doch bei all seiner Genialität war Jules unbeholfen in Liebessachen und heiratete für seine Verhältnisse recht spät. Mit seinem Sohn hatte er eher ein konfliktreiches Verhältnis. Und dann sollte man auch wissen, dass auf den fast sechzigjährigen sehr erfolgreichen Autor ein Attentat verübt wurde, welches ihm sein geliebtes Reisen nicht mehr erlaubte.

All das wusste ich über Jules Verne nicht, obwohl ich viele seiner Romane bereits in jungen Jahren gelesen habe. Die Graphic Novel über sein Leben ist ein sehr gut recherchiertes Buch, welches nicht nur aus Illustrationen mit Texten besteht. Nach jedem Kapitel bekommt man eine hilfreiche Jahresskala, viele Originalfotos und auch Dokumente mit erklärenden Texten zu sehen. So ist es auch überhaupt nicht störend, wenn der Autor Sauzereau bei den Dialogen seine eigene Fiktion mit historischen Tatsachen verwebt. Man kann sich am Ende des Kapitels selbst einen Überblick der Faken schaffen. So wird die Graphic Novel selbst eine spannende, illustrierte Erzählung, die gemeinsam mit historischen Überlieferungen den Jahrhundertautor, Jules Verne, porträtiert. Es ist eine tolle Sache für Jugendliche. Und Erwachsene jeder Altersklasse können sich daran erfreuen.

Olivier Sauzereau ist seit seiner Kindheit begeistert von Jules Verne. Neben seiner Tätigkeit als Astrofotograf vermittelt er seit 1984 wissenschaftliche Inhalte auf Kongressen in Frankreich und Europa, organisiert Ausstellungen und leitet Astronomie-Kurse. Als Gastforscher und Vizepräsident der Association Méridienne Nantes engagiert er sich für das wissenschaftliche Erbe der Region.

Wyllow ist Maler, Illustrator und Comic-Autor. In Frankreich hat er bereits an zahlreichen Comicserien mitgearbeitet. Seine bevorzugten Themen sind die Natur und Märchen, die er in der Kombination verschiedener Techniken wie Tempera, Acryl, Aquarell und Öl umsetzt.

Werbetext Knesebeck:

Jules Verne – der Vater der Phantastik. Sein abenteuerliches Leben zwischen Forschung und Fiktion – jetzt als eindrucksvolle Graphic Novel 

Er schrieb über U-Boote, Raumkapseln und Mondreisen, lange bevor sie Realität wurden, und prägte damit das gesamte Science-Fiction-Genre. Doch wo lagen die Ursprünge seiner grenzenlosen Fantasie?

Während die ersten Dampfwagen die Kutschen verdrängen und die Wissenschaft begeistern, träumt Jules Verne vom Reisen – doch sein Vater will ihn als Juristen sehen. Diese sorgfältig recherchierte Graphic Novel zeichnet sein Leben von seiner Kindheit in der lebhaften Hafenstadt Nantes bis zu seinem Durchbruch als Schriftsteller nach. Sie folgt dem Studenten auf den Spuren nach Paris, begleitet ihn beim Studium und unglücklichen Liebesbeziehungen bis hin zu seinen letzten Tagen in Amiens. Dokumentarische Fotos und Texte begleiten die Erzählung und zeigen ihn als innovativen Visionär, Träumer und Realisten in einer Zeit des wissenschaftlichen Fortschritts.

Graphic Novel: Jules Verne, Knesebeck Verlag, gebundenes Buch und durchweg farbig illustriert, Seiten 56, ISBN 978-3-95728-921-6, 2

 

 

 

 

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