Schon bei der Ankündigung dieses besonderen Kalenders war mein Gefühl, den musst du dir bestellen. Meine Erwartungen sind mehr als übertroffen. Die optische Aufmachung regt einen schon an. Beim Aufschlagen strahlen die Seiten in satten Farben, die Reproduktionen sind so detailreich, dass man fast das Pinsel- oder Meisel-Gefühl der Künstlerinnen und Künstler spüren kann. Jeden Tag ein neuer Name, ein neues Kunstobjekt, ob gemaltes Bild, Foto oder Skulptur.
Eine Freude für jeden Kunstinteressierten und die es werden wollen. Ein ideales Weihnachtsgeschenk, wenn Sie noch etwas suchen, für Leute die eigentlich alles haben!
Michael Sempff wurde geboren 1950 in Bad Tölz und lebt in München.Studium der Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Archäologie in München und Wien. 1979 – 1984 Assistent am Kunsthistorischen Institut in Florenz, 1984 – 1992 Konservator an der Staatsgalerie Stuttgart für italienische und französische Zeichnungen. Zahlreiche Ausstellungen und Publikationen zur Kunst des Mittelalters sowie des 20. und 21. Jahrhunderts. Seit 1992 Kurator für Kunst des 20. Jahrhunderts an der Staatlichen Graphischen Sammlung München, von 2000 bis 2015 deren Direktor.
Natürlich kennt man die meisten Künstler, wie Dali, Frieda Kahlo, Monet oder Yoko Ono, doch hier in diesem Kalender werden auch die nicht so bekannten Künstler aus aller Welt erwähnt. Zusätzlich, was mich besonders begeisterte, wurde sicherlich großen Wert daraufgelegt, vermehrt Damen mit aufzunehmen, wie Amerita Sher-Gil 1913-1941 Malerin/Indien/Ungarn, Josefa De Óbidas 1630-1684 Malerin/Portugal, Afi Ekong 1930-2009 Malerin/Nigeria oder die Fotografin Julia Margaret Cameron, 1815-1879, Indien/England. Hier mal ein Beispiel zum Text aus dem Buch: Nach Jahren großbürgerlichen Lebens als Mutter von sechs Kindern in Indien und England begann sie im Alter mit 48 Jahren mit der Fotografie. 1848 war ihre Familie nach Großbritannien übergesiedelt. Ihr Anwesen auf der Isle of Wight wurde zum Mittelpunkt ihres Lebens als Fotografin. Sie schuf Portraits von Berühmtheiten und eine Reihe von religiös-literarischen Bildern. Seit 1975 auf Ceylon lebend, starb sie im Alter von 63 Jahren als eine der bedeutendsten britischen Fotografinnen der Viktorianischen Zeit. Jeder Künstler wird mit einem seiner Werke oder als Person dargestellt und dazu eine kurze Biografie. Besser kann man sich nicht informieren. Jede Seite wirkt daher wie ein Mini-Kunstwerk. Das Blättern und Lesen werden zu einem Ritual. Es fällt einem schwer, auf den nächsten Tag zu warten. Aber das muss man auch nicht. Man kann sogar zurückblättern und noch mal alles betrachten. Mein Fazit ist: „Art 365 Geburtstage großer Künstlerinnen und Künstler“, ist ein täglicher Kuss für die Seele, eine Anregung zur Kunst mit Geschichten und Gefühlen. Für alle die Kunst nicht nur betrachten, sondern inspiriert werden wollen, ein absoluter Must-Have, ein täglicher Motivationskick für Kunstliebhaber und Liebhaberinnen. Für jeden Tag etwas Kunstgeschichte und das zu einem mehr als fairen Preis. Für mich hat sich diese Investition mehr als gelohnt. „Art“ wird als immerwährender Kalender angeboten, daher wäre es meiner Meinung nach gut gewesen, diese 365 Geburtstage als Spiralkalender anzubieten, dann könnte man täglich umblättern und es nach 365 Tagen wiederholen und darauf wieder wiederholen.
Art 365 Geburtstage großer Künstlerinnen und Künstler, Text von Michael Semff, Prestel ISBN: 978-3-7913-9168-7, Gebundenes Buch, Seiten 365, € 28,00, erschienen Oktober 2025.