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Anne Jacobs: Der Dorfladen

Anne Jacobs erzählt ihren neuen Mehrteiler über den Dorfladen des fiktiven Dorfes Dingelbach am Fuße des Taunus zwar routiniert, aber mit Herzblut. Und das aus gutem Grund: es ist unter anderem auch die Geschichte ihrer Mutter Frieda, der zweiten Tochter von Marthe Heller, ihres Zeichens verwitwete Dorfladenbesitzerin und Mutter von insgesamt drei Töchtern. Herta, die Vernünftige, Besonnene, die immer etwas zu tun haben muss, Frieda (17), die Verträumte, die schon als Kind Geschichten und Theaterstücke schreibt und für das jährliche Krippenspiel verantwortlich ist, aber Schauspielerin werden möchte und die Jüngste, Ida (13) schlau, wissbegierig, die Beste der Schule und völlig unterfordert.Jacobs beginnt ihre Saga im Oktober 1923, 5 Jahre nach Ende des 1. Weltkrieges. Viele Männer sind im Krieg gefallen die Witwen kämpfen ums Überleben, die Hyperinflation steuert auf ihren Höhepunkt zu. Man merkt, diesem Buch liegen neben Erzählungen aus dem persönlichen Umfeld auch gründliche Rechercheergebnisse zugrunde.

Innerhalb weniger Seiten bin ich in die Romanwelt eingetaucht. Neugier treibt mich voran. Denn: die einzelnen Erzählstränge sind spannend, atmosphärisch dicht, flott geschrieben und ich möchte wissen, wie es den Protagonisten im weiteren Verlauf ergeht (neben den Damen Haller treffe ich auf die resolute Ilse Küpper, die sich um die Stockschirmfabrik und die dazugehörige Villa der Familie kümmert. Ich erfahre, wie sehr die von allen Mädchen des Dorfes beneidete Jungbäuerin Helga unter ihrer Schwiegermutter und unter ihrem Mann, Bauer und Bürgermeister von Dingelbach zu leiden hat). Können sie ihre Träume und Wünsche realisieren, sich gegen Widersacher behaupten und schlussendlich ihr Glück finden?

Foto: Fotostudio Marlies GbR

Anne Jacobs veröffentlichte unter anderem Namen bereits historische Romane und exotische Sagas. Mit »Die Tuchvilla« gestaltete sie ein Familienschicksal vor dem Hintergrund der jüngeren deutschen Geschichte und stürmte damit die Bestsellerliste. Nach ihrer ebenfalls sehr erfolgreichen Trilogie um »Das Gutshaus«, die von einem alten herrschaftlichen Gutshof in Mecklenburg-Vorpommern und vom Schicksal seiner Bewohner in bewegten Zeiten erzählt, legt Anne Jacobs nun fünften Band der »Tuchvilla«-Saga vor.

Der kleine Dorfladen von Marthe Haller ist das Herz des Örtchens Dingelbach am Fuße des Taunus. Hier kauft man ein, erfährt die neuesten Nachrichten und findet Unterstützung in allen Lebenslagen. Marthes Töchter greifen ihrer Mutter unter die Arme, wo es nur geht. Doch Frieda, die Mittlere der drei, hat große Träume: Sie hat sich in den Kopf gesetzt, Schauspielerin zu werden – zum Entsetzen ihrer Mutter. Zwischen dörflicher Tradition und Zusammenhalt, harter Arbeit und den Verlockungen der großen Stadt Frankfurt, muss Frieda noch einige Steine aus ihrem Weg räumen …

Blanvalet Verlag – broschiert – 576 Seiten – 18,00 € – ISBN 978-3-7645-0843-2

 

 

 

 

Bruderlüge, Kristina Ohlsson

978-3-8090-2667-9

Hier ist er nun, der zweite Teil des Thrillers Schwesterherz. In Bruderlüge geht es endlich an die Auflösung der Geschichte. Anwalt Martin Brenner war im ersten Teil wegen mehrfachen Mordes unschuldig ins Visier geraten, nur weil er in einem alten Serienmord recherchierte und das, trotzdem die Täterin Sara Texas geständig war und Selbstmord beging. Außerdem war damals Saras kleiner Sohn Mio verschwunden und die Behörden mutmaßten, dass sie ihn ebenfalls getötet hatte und die Leiche verschwinden ließ. Es dauert nicht lange, bis Martin Brenner eine ganz andere Geschichte aufdeckt und mit der Erkenntnis, sterben die Menschen in seinem Umfeld wie die Fliegen. Die Beweise gegen Martin werden immer dramatischer, und bevor die Polizei ihn wegen Mordes verhaften kann, fliegt er erneut nach Texas, denn dort hofft er den Mann zu finden, der alles inszenierte. Jemand mit dem pathetischen Namen Luzifer!

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