Schlagwort: Behinderung

Du bist der Sturm, du bist das Licht, Val Emmich, Jugendbuch

Das Jugendbuchdebüt von Val Emmich ist eine sehr schöne Geschichte, über zwei Teenager, die eine Nacht in einem Museum verbringen, weil ein Schneesturm sie überrascht. Aber eigentlich ist es nicht das Wetter, das beide dort hin flüchten lässt. Tegan hat von Geburt eine missgebildete linke Hand und fühlt sich wie ein Loser auf ihrer Schule. Mac Durant ist das Abziehbild eines erfolgreichen Sportchampions, der von allen geliebt wird. Doch, dass diese Bilder auf die beiden ganz und gar nicht zutreffen, zeigt sich ihnen in dieser Nacht. Endlich können sie einmal ehrlich sein, mit sich selbst und miteinander, auch wenn es schmerzhaft und unglaublich schön ist.

Val Emmich hat eine typische Jugendgeschichte aufgegriffen und sie ein wenig wie den Breakfast Club inszeniert. Es ist eine zarte Erzählung, die das verwirrende Gefühl der Pubertät sehr gut wiedergibt. Das Buch macht aber auch Mut, damit junge Menschen einfach besser mit ihren imaginären und wirklichen Defiziten umgeben. Eine Daumenhoch-Empfehlung für junge Leseratten. Weiterlesen

Phil Hubbe: Zeugen der Inklusion

Das neueste Werk von Phil Hube zeigt wieder deutlich, wie man sich mit dem Thema Behinderung und Inklusion auseinandersetzen muss oder kann. Mitleid oder moralinsaure Statements sind völlig fehl am Platz. Mit seinen Cartoons bringt er die Diskussion immer wieder auf den richtigen Punkt. Ein Glanzstück ist das Cartoon, indem er die Sendung „Bares für Rares“ in den Fokus nimmt und so ad absurdum führt. Ein Vorwort eines Paralympic Teilnehmers ist sehr erhellend.

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Joachim B. Schmidt: Kalmann

Ein wunderbarer Roman in dem die Natur Islands, der Behinderte namens Kalmann und ein kleines Dorf und ihre Bewohner eine Rolle spielen. Kalmann, der Protagonist läuft mit seiner Ausrüstung, Cowboyhut, Sheriffstern und Mauser Pistole Streife um sein Dorf zu schützen. Er ist Haifänger und Jäger. Die Geschichte wird aus der Sicht Kalmanns erzählt der eine kognitive Behinderung hat, die ihn aber unterscheiden lässt was richtig und falsch ist. Sehr klar und einfühlsam werden uns, den Lesern, die einzelnen Bewohner und ihre Marotten geschildert.

 

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Giancarlo De Cataldo: Der Vater und der Fremde

Ein einfühlsamer Roman der anders ist als das was man von DeCataldo erwartet. Er bschäftigt sich mit einer Männerfreundschaft von ganz unterschiedlichen Typen Mann. Der Eine Büromensch, der Andere, Macher, undurchsichtig scheinbar vermögend und geschmeidig. Beide vereint die Liebe zu ihren schwerstbehinderten Söhnen. Sie warten vor der Physiotherapie um die Söhne abzuholen. Dabei kommen sie sich näher und der Büromensch taucht in die undurchsichtigen sozialen Beziehungen des orientalischen Geschäftsmannes ein. Weiterlesen