Schlagwort: Amerika

Dennis Lehane: Der Abgrund in dir

In seinem 13. Roman erfindet sich der Erfolgsautor Dennis Lehane vollkommen neu. Zum ersten Mal schreibt er aus der Perspektive einer Frau; es entstand ein psychologischer Spannungsroman, ein actionreicher Thriller und eine berührende Liebesgeschichte. Der Leser findet sich wieder in einem Spiegelkabinett, das in seiner psychologischen Raffinesse an den Weltbestseller ›Shutter Island‹ erinnert. Abgründe überall; eine Mutter Tochter Beziehung, eine Partnerbeziehung mit Berufsabhängikeit und dann eine Beziehung die erfolgreich zu sein scheint, die aber wie alle Beziehungen von Rachel absolut abgründig ist. Weiterlesen

James Carlos Blake: Red Grass River

Mit diesem Buch machen sie einen Sprung in Amerikas Süden. Da wo des Teufels Garten ist, in die Everglades. Sie hören die Moskitos und das plätschernde Gespräch der Alten vom Liars Club. Die erzählen eine Geschichte. Die Geschichte zweier Familien um die Jahre 1920, eine blutige Geschichte bei der es um Korruption, Liebe und Hass geht. Blake spricht bildgewaltig zu uns, der Leserschaft und wer einmal in den Everglades war kann die Atmosphäre geradezu körperlich spüren. Die Gewalt ist fast auf jeder Seite spürbar und man sieht plötzlich die Bilder alter schwarz weiß Gangsterfilme mit James Cagney (Public Enemy) in denen es zu heftigen Schusswechseln kommt. Beste amerikanische Leseunterhaltung. Weiterlesen

Bill Clinton, James Patterson: The President Is Missing

Wer wissen will, was hinter den Kulissen des Weißen Hauses in Amerika vor sich geht, wenn es zu einem Spannungsfall kommt, dann muss er/sie das vorliegende Buch lesen. Die Supermacht Amerika ist täglich vielen Angriffen ausgesetzt, weil sie in vielen Staaten der Welt intensiv mitmischt. Da ist ständig volle Handlungsfähigkeit gefordert. Das macht das Buch überdeutlich. Deshalb fällt es äußerst schwer dem z. Zt. regierenden Präsident diese ständige abwägende Handlungsfähigkeit zuzubiligen. Eine ständige Bedrohung durch Cyberkriminalität wird scheinbar, deshalb gibt es dieses Buch, besondere Priorität eingeräumt. Weiterlesen

Michael Connelly: Ehrensache

Ein Detektivroman reinsten Wassers. Wenn ein Polizist in Rente geht und er sich durch seinen Beruf definiert hat, fällt das Nichtstun schwer. Wenn dann auch noch die Beziehung auf Eis gelegt wird, dann muss der Vergaser der Panhead Harley Davidson von 1955 herhalten. Aber da ist eine Mordermittlung an der Seite eines Verteidigers schon ein verlockendes Angebot auch wenn die Ex Kollegen das garnicht gerne sehen. Spannend und auch ein wenig Systemkritisch was den American Way of Life angeht.

 

 

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Gay Talese: Der Voyeur

Da ist einer, der hat ein Motel und beobachtet 15 Jahre lang durch ein präpariertes Loch Menschen. Er schreibt auf was er sieht und teilt es dem Sachbuchautor Talese mit. Schockierend? Erhellend? Studie? Es ist auch ein bisschen von Allem. Am Ende des Buches vergleicht der Voyeur die Überwachung des Staates mit seinen vielen Kameras mit seinem Voyeurismus. Interessant!

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Ashland & Vine, John Burnside

Wunderschöne, intelligente Literatur des schottischen Autors John Burnside. Seine Geschichte, die das Leben von Jean Louise erzählt, vermisst weder Spannung noch politische Aussage. Ein Stück Gegenwartsliteratur, welches die amerikanische Historie von 1935 bis in die heutige Zeit kritisch beleuchtet. Es fehlt aber auch nicht an großen Gefühlen, wenn Jean Louise Culver über Homosexualität, Rassismus, der Kommunistenhatz der McCarthy-Ära und über den Vietnamkrieg berichtet, und wie all das ihre Existenz prägte. Die ganze Geschichte wird durch das Gespräch einer alten Frau mit einer jungen etwas verlorenen Studentin vermittelt und setzt bei beiden einen Prozess der Selbstfindung in Gang.

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Dennis Lehane: Dunkelheit, nimm meine Hand, Ein Fall für Kenzie & Gennaro

Mit einer Reihe von Neuübersetzungen wurde den Werken des Krimiautoren Dennis Lehane Rechnung getragen. Angepasst an heutige Redewendungen und Sprüchen erschließen sich die Zustände des heutigen Amerika recht deutlich. Ein Lob gilt daher auch dem Übersetzer. Der Autor zeigt in seinen Werken Mystic River, Der letzte Drink, ein Land, in dem täglich mit Waffengewalt Banden und auch die Polizei Rechte, in welcher Art auch immer durchgesetzt werden. Weiß gegen Schwarz und anders herum, die Kämpfe sind gnadenlos. Lehane nimmt hier kein Blatt vor den Mund. Mit seinen beiden Detektiven in Boston dringt er tief in die Unterwelt und des organisierten Verbrechens ein. Ein Meister der schreibenden Zunft nimmt uns in seinen Werken quasi mit in ein Land, das scheinbar immer mehr zu den Waffen greift.

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Filmkritik: Die irre Heldentour des Billy Lynn

Film Die irre HeldentourLutz Reigber Gastrezension: Lutz Reigber: Der Roman „Die irre Heldentour des Billy Lynn“ von Ben Fountain  ist erst Ende 2013 in Amerika erschienen und schon 2016 verfilmt worden. Das aus gutem Grund, denn es entspricht der Zeit. Bei uns kommt der Film ab 2. Februar 2017 in die Kinos mit einer Starbesetzung Kristen Stewart, Chris Tucker, Garrett Hedlund, Vin Diesel, Steve Martin und Joe Alwin. Eine grandiose Verfilmung  des dreifachen Oscar-Preisträgers Ang Lee, bekannt durch  „Life of Pi“, „Brokeback Mountain“ und „Tiger und Dragon“.

 

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Karin Slaughter: Cop Town

Cop TownEin beeindruckender Thriller, der den Gesellschaftswandel in den 70iger Jahren mit einer unglaublichen Realität beschreibt. Die Polizisten, die fast alle in irgendeinem Krieg gekämpft hatten, bevor sie zum Polizei Corps gingen, kommen mit dem Wandel nicht klar. Frauen im Beruf, Schwarze und Homosexuelle sind der Feind und das in den eigenen Reihen des Police Departments. Doch die starken Frauen der Einheit kämpfen um ihre Stellung und decken Stück für Stück eine erschreckende Wahrheit auf, der Shooter muss der Polizei nahe stehen und tötet die Polizisten, die intern bereits als Feinde gesehen werden.

 

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John Grisham: Der Gerechte

Der Gerechte von John Grisham

Der Gerechte von John Grisham

Wieder ein Anwalt Roman aus kundiger Hand. Das amerikanische Justizwesen unterscheidet sich doch sehr vom Deutschen. Was aber ähnlich ist, ist die Rolle eines Strafverteidigers. Sein Büro ist meist die Straße oder an den Stellen an denen Menschen eines Anwalts bedürfen. Grisham macht das sehr deutlich, dass wenn du Geld hast, deine Chancen auf weniger Gefängnis höher sind als ohne. Was der Autor auch sehr gut auf den Punkt bringt sind die Methoden der amerikanischen Strafverfolgungsbehörden. Rambo war dagegen ein kleiner Fisch. Weiterlesen