Zygmunt Miloszewski: Der Zorn der Vergessenen, Teodor Szacki ermittelt

Kriminalromane aus Polen sind eine Seltenheit. Wenn es sich dabei um einen Krimi handelt, der nicht nur Regionales sondern auch Kulturelles und Gesellschaftliches bietet, dann kann man getrost von einer Leseperle sprechen. Der Autor stellt die baulichen Gegebenheiten in Olsztyn im Ermland-Masuren und die soziologischen Verhältnisse im heutigen Polen dar. Hochdramatisch wird es wenn sich die Familiären Ereignisse um den Staatsanwalt Szacki zuspitzen.

 

 

Zygmunt Miloszewski
Foto Piotr Perzyna

Zygmunt Miłoszewski, geboren 1976 und früher Journalist bei Newsweek Polen, katapultierte sich mit »Warschauer Verstrickungen« in die erste Reihe der osteuropäischen Autoren, die gerade die internationale Krimiszene aufmischen. Für das Buch erhielt er den Preis Wielki Kaliber, die höchste polnische Auszeichnung für Kriminalliteratur.

Als im Ermland, im Keller eines alten Bunkers, ein Skelett gefunden wird, glaubt Staatsanwalt Szacki an einen Routinefall. Doch dann stellt der Rechtsmediziner fest, dass es sich bei dem Toten um einen Mann namens Najman handelt, der bei lebendigem Leib in Natronlauge aufgelöst wurde. Und während das Skelett vollkommen unversehrt ist, fehlten Najman zu Lebzeiten zwei Finger. Wenig später überstürzen sich die Ereignisse und machen den Fall zu Szackis bislang persönlichstem: Seine Tochter wird entführt, und der einzige Hinweis auf ihren Verbleib ist ein Foto von dem Ort, an dem Najman ermordet wurde. Von jetzt an zählt jede Sekunde.

Zygmunt Miloszewski: Der Zorn der Vergessenen, Teodor Szacki ermittelt, Piper Verlag, Übersetzer: Barbara Samborska; 528 Seiten, Broschur, ISBN 978-3-492-31138-0, € 11,00